Singles / Alleinlebende und Depression
Psychische Störungen: Sozialpsychologie
Größeres Risiko für Alleinlebende
Menschen, die allein leben, haben ein fast 80 Prozent größeres Risiko für eine Depression als jene, die mit anderen zusammen leben, sagt eine neue Forschungsstudie.
Über die letzten drei Jahrzehnte hat sich die Anzahl der Menschen verdoppelt, die allein leben; in den USA ist es etwa einer von drei, in Deutschland ist der Prozentsatz noch höher: nahezu 40 Prozent 2009, in den großen Städten wie Hamburg oder Berlin sind es mehr als die Hälfte.
Die Studie bezog 3.500 Männer und Frauen im arbeitsfähigen Alter in Finnland ein, denen sieben Jahre gefolgt wurde. Die Forscher beobachteten den Gebrauch von Antidepressiva der Teilnehmer; die Lebensarrangements; und die psychosozialen, soziodemographischen und die gesundheitheitlichen Risikofaktoren wie Rauchen, starkes Trinken und Bewegungsmangel.
Single Frauen
Bei Frauen war ein Drittel des gesteigerten Risikos für eine Depression mit soziodemographischen Faktoren wie niedriges Einkommen und fehlende Bildung verbunden, nach der Studie, welche online am 23. März in der Zeitschrift BMC Public Health herausgegeben wurde.
Alleinlebende Männer
Die Hauptrisikofaktoren für Männer waren starkes Trinken und Mangel an Unterstützung am Arbeitsplatz oder im Privatleben.
Diese Art der Studie unterschätzt normalerweise das Risiko, weil die Leute, die das größte Risiko haben dazu tendieren, am wenigsten wahrscheinlich die Studie auch zu beenden, vor allem die Follow-up-Phase, sagte Studienautorin Laura Pulkki-Raback vom finnischen Institut für Gesundheit am Arbeitsplatz in Helsinki in einer Zeitschriftenpressemitteilung.
“Wir waren auch nicht in der Lage festzustellen, wie verbreitet unbehandelte Depression ist”.
Mehr als die Hälfte des erhöhten Risikos bleibt ungeklärt, bemerkten die Forscher. Mögliche weitere Faktoren könnten Gefühle der Entfremdung von der Gesellschaft, Mangel an Vertrauen oder Probleme verursacht durch größere Lebensherausforderungen sein.
Obwohl die Studie einen Zusammenhang zwischen Alleinlebenden (Single) und Depression fand, beweist sie keine Ursache-Wirkung-Beziehung.
Quelle: BMC Public Health. März 2012
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