Depression und Epilepsie
Epileptische Anfälle und Depressionen könnten eine gemeinsame genetische Ursache haben
16.01.2018 Seit Hippokrates haben Mediziner einen Zusammenhang zwischen Epilepsie und Depression vermutet.
Nun haben Wissenschaftler der Universitäten Rutgers und Columbia zum ersten Mal Belege dafür gefunden, dass Krampfanfälle und Stimmungsstörungen wie depressive Störung bei manchen Menschen mit Epilepsie die gleiche genetische Ursache haben können, was zu einem besseren Screening und einer besseren Behandlung führen kann, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Bild: George Hodan
Die Wissenschaftler untersuchten 192 Personen aus 60 Familien – darunter 110 Menschen mit Epilepsie (50 mit Fokalepilepsie [FE], 42 mit generalisierter E. [GE], einige nicht kategorisierbar) und verglichen die Lebenszeitprävalenz der Familienmitglieder für Stimmungsstörungen mit der der US-Gesamtbevölkerung.
Verbindung mit fokaler Epilepsie
Sie fanden eine erhöhte Inzidenz von Stimmungsstörungen bei Personen, die an fokaler Epilepsie leiden, bei der Anfälle nur in einem Teil des Gehirns beginnen.
Aber bei Menschen mit generalisierter Epilepsie, bei denen Anfälle auf beiden Seiten des Gehirns beginnen, konnte nicht ein erhöhtes Auftreten von Depressionen festgestellt werden.
Stimmungsstörungen wie Depressionen bleiben bei Menschen mit Epilepsie oft unerkannt und unbehandelt, sagt Studienautor Gary A. Heiman. Kliniker sollten also nach Stimmungsstörungen bei Menschen mit Epilepsie – insbesondere fokaler Epilepsie – suchen, und sie sollten die Depression zusätzlich zur Epilepsie behandeln. Das wird die Lebensqualität der Patienten verbessern, schreibt er.
Die Ergebnisse der in der Zeitschrift Epilepsia veröffentlichten Studie unterstützen die Annahme, dass Menschen mit fokaler Epilepsie, aber nicht generalisierter E., anfällig für Stimmungsstörungen wie Depressionen sind.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universitäten Rutgers, Columbia; Epilepsia – DOI: 10.1111/epi.13985; Jan. 2018
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