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Depression-Herzfrequenzvariabilität-Verbindung ist bidirektional
22.05.2018 Es gibt einen bidirektionalen (in beide Richtungen verlaufenden) Zusammenhang zwischen Depressionen und Herzfrequenzvariabilität (HRV) laut einer in JAMA Psychiatry veröffentlichten Studie.
Herzratenvariabilität
Die Herzfrequenzvariabilität, Herzrhythmusvariabilität oder Herzratenvariabilität ist das Vermögen eines Organismus, die Rate des Herzrhythmus zu verändern bzw. anzupassen.
Bild: Gerd Altmann
Psychische und physische Belastungen erhöhen normalerweise die Herzrate; nach dem Ende der Belastung geht sie dann wieder zurück. Bei chronischen Belastungen – wie z.B. Depressivität – ist die Anpassungsfähigkeit des Herzens verringert.
Minxuan Huang von der Emory Universität in Atlanta und Kollegen untersuchten den zeitlichen Zusammenhang zwischen Depression und HRV in einer Längsschnittstudie, mit Basisbewertungen von März 2002 bis März 2006 (Besuch 1) und einem siebenjährigen Follow-up-Besuch (Besuch 2).
Insgesamt wurden 166 Zwillinge aus dem Vietnam Era Twin Registry rekrutiert, die während des Vietnamkrieges im US-Militär gedient hatten und bei Studienbeginn hinsichtlich der Depressivität nicht übereinstimmten; die endgültige analytische Sichprobe umfasste 146 Teilnehmer.
Zusammenhang zwischen Herzrhythmusvariabilität und BDI-Werten
Die Forscher identifizierten anhaltende Verknüpfungen zwischen Herzratenvariabilität beim 1. Besuch und den Werten beim Beck Depression Inventar (BDI) beim 2. Besuch über alle HRV-Bereiche und -Modelle hinweg.
Die Zusammenhänge wurden nicht durch Antidepressiva oder andere Merkmale der Teilnehmer erklärt.
In der entgegengesetzten Richtung, der Verknüpfung vom BDI-Score beim 1. Besuch mit HRV beim Follow-Up, war das Ausmaß der Beziehung ähnlich; diese Korrelation wurde hauptsächlich durch den Einsatz von Antidepressiva erklärt.
Wichtige Rolle des autonomen Nervensystems beim Depressionsrisiko
Für die Richtung zwischen der Herzfrequenzvariabilität beim 1. Besuch und BDI-Score beim Follow-Up wurden deutliche Zusammenhänge bei monozygotischen und dizygotischen Zwillingen beobachtet; die Verbindungen waren bei dizygotischen Zwillingen etwas stärker.
Diese Ergebnisse unterstreichen eine wichtige Rolle des autonomen Nervensystems beim Depressionsrisiko und tragen zu einem neuen Verständnis der Mechanismen bei, die der Komorbidität von Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugrundeliegen, schreiben die Autoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Emory Universität; JAMA Psychiatry – doi:10.1001/jamapsychiatry.2018.0747
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