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Verzeihen schützt Frauen vor Depression
06.09.2015 Verzeihen (bzw. die Vergebung) ist ein komplexer Prozess, der oft mit Problemen und Angst verbunden ist. Nun zeigt eine in der Zeitschrift Aging & Mental Health veröffentlichte Studie, wie verschiedene Facetten der Vergebung Depressionen bei älteren Erwachsenen beeinflussen.
Bild: Diana de Weert
Forscher der University of Missouri analysierten Daten aus einer Gesundheitsstudie mit mehr als 1.000 Erwachsenen im Alter von 67 und älter. Die Studienteilnehmer beantworteten Fragen über ihre Religion, ihre Gesundheit und ihr psychisches Wohlbefinden.
Mit zunehmenden Alter werden Menschen versöhnlicher
Studienautorin Christine Proulx sagte, sie hätten den Einfluss von Vergebung in einer älteren Population untersucht, weil ältere Menschen tententiell mehr über ihr Leben nachdächten, insbesondere über ihre Beziehungen und Verletzungen, sowohl als ‚Verursacher‘ als auch ‚Empfänger‘.
„Mit zunehmenden Alter werden Menschen versöhnlicher“, sagt Koautorin Ashley Ermer.
Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Die Forscherinnen fanden, dass ältere Frauen, die anderen verziehen weniger wahrscheinlich depressive Symptome entwickelten – unabhängig davon, ob sie annahmen, dass die anderen ihnen vergaben.
Ältere Männer zeigten jedoch das höchste Depressionsniveau, wenn sie anderen vergaben, aber annahmen, die anderen hätten ihnen nicht verziehen. Glaubten sie, die anderen würden ihnen verzeihen, gab es zumindest auch eine leichte Schutzwirkung bei ihnen.
Selbstverzeihen
Überraschenderweise erwies sich Selbstvergebung – also sich selbst zu verzeihen – nicht als Schutzfaktor gegen Depression, sagte Proulx.
„Es geht wirklich darum, ob jemand [also eine Frau] anderen Menschen verzeihen kann und um die Bereitschaft dazu.“
Die Forscher sagen, ihre Ergebnisse können bei der geschlechtsabhängigen Beratung älterer Erwachsener helfen, da Männer und Frauen Vergebung anders verarbeiten.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Missouri, Aging & Mental Health; Sept. 2015
Persönlicher sozialer Kontakt schützt; Anrufe oder E-Mails reichen nicht
06.10.2015 Forscher der Oregon Health & Science University konnten zeigen, dass Menschen weniger über Depressionssymptome berichteten, wenn sie Familie und Freunde regelmäßig persönlich trafen – verglichen mit Personen, die sich vorwiegend schreibend (inkl. per E-Mail) oder am Telefon unterhielten.
Starke soziale Bindungen stärken die psychische Gesundheit von Menschen. Aber dies ist nur ein erster Blick auf die Rolle, die die Kommunikationsform mit geliebten Personen und Freunden spielt und Menschen vor Depression schützt. Die Wissenschaftler stellten fest, dass nicht alle Formen der Interaktion gleich sind.
Art des sozialen Kontakts ist wichtig
Telefonanrufe und digitale Kommunikation mit Freunden oder Familienmitgliedern zeigen nicht dieselben Vorteile wie persönlicher zwischenmenschlicher Austausch bei der Depressionsprävention, sagte Studienleiter Alan Teo in der Zeitschrift Journal of the American Geriatrics Society.
Bild: Steve Buissinne
Teo und Kollegen erfassten die Häufigkeiten von persönlichen, Telefon- und E-Mail-Kontakten bei mehr als 11.000 Erwachsenen im Alter von 50 Jahren und älter in den Vereinigten Staaten. Dann sahen sie sich das Risiko für Depressionssymptome zwei Jahre später an und berücksichtigten potentielle Störfaktoren, wie Gesundheitsstatus, die räumliche Entfernung der Teilnehmer von der Familie, und ob bereits Depressionen vorhanden waren.
Die Forscher stellten fest, dass wenig persönlicher sozialer Kontakt das Depressionsrisiko zwei Jahre später beinahe verdoppelte. Telefongespräche oder schriftlicher Kontakt per E-Mail hatten keine Auswirkung auf die Depressionsentwicklung – unabhängig davon, ob sie oft oder seltener stattfanden.
Teilnehmer der Studie, die Familie und Freunde mindestens dreimal pro Woche trafen, zeigten zwei Jahre später am wenigsten depressive Symptome (6,5%). Teilnehmer, die Freunde und Familie nur einmal alle paar Monate oder weniger aufsuchten zeigten eine Wahrscheinlichkeit von 11,5% für die Entwicklung von depressiven Symptomen.
Familienmitglieder oder Freunde
Es gab auch deutliche Unterschiede, welche aufgesuchten Personen – Familienmitglieder versus Freunde – die größte Wirkung auf die Depressionsausprägung hatten. Die Forscher stellten fest, dass Erwachsene im Alter zwischen 50 und 69 durch den häufigen persönlichen Kontakt mit Freunden am stärksten das Depressionsrisiko senkten. Dagegen profitierten Erwachsene im Alter von 70 Jahren und älter am meisten vom Kontakt mit den Kindern und anderen Familienmitgliedern.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Oregon Health & Science University, Journal of the American Geriatrics Society; Okt. 2015
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