Depression durch Schlafapnoe (Syndrom)

Depression durch Schlafapnoe

Depressive Störungen – Ursachen/Risikofaktoren

Depression durch Schlafapnoe-Syndrom

Schlaf-Apnoe, oder auch Schlafapnoe-Syndrom genannt – ein Zustand, bei dem die Atmung während des Schlafs wiederholt stehen bleibt und wieder beginnt – steht in Zusammenhang mit Depressionen laut einer neuen Studie.

Forscher von Centers for Disease Control and Prevention, USA, sagen, dass obstruktive Schlaf-Apnoe und andere Symptome eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Major Depression im Zusammenhang stehen, ohne Berücksichtigung von Faktoren wie Gewicht, Alter, Geschlecht oder Rasse.

Jedoch konnten die Forscher keine Verbindung zwischen klinischer Depression und Schnarchen herstellen.

„Schnauben, Keuchen oder Anhalten der Atmung während des Schlafs, wurde mit beinahe allen Depressionssymptomen verbunden, wie: sich hoffnungslos und wie ein Versager zu fühlen“, sagte Anne G. Wheaton, Ph.D, Hauptautorin der Studie.

„Wir erwarteten, dass Personen mit schlafgestörter Atmung über Schlafstörungen berichten, oder dass sie zu viel schlafen, oder über Müdigkeit und keine Energie zu haben klagen, aber nicht über die anderen Symptome“.

Die Forscher begutachteten 9.714 US-amerikanische Erwachsene in der ersten landesweiten repräsentativen Stichprobenerhebung, um diese Beziehung zu überprüfen. Vorherige Studien haben sich auf kleinere Stichproben von bestimmten Bevölkerungsteilen konzentriert, wie Personen, die an obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), depressiven Störungen oder anderen Gesundheitsbedingungen leiden.

Wheaton sagte, dass die Wahrscheinlichkeit von Depressionen mit der berichteten Häufigkeit zu schnauben und/oder Fällen des Atemstopps zunahmen. Sie schlug vor: Auf diese Störungen in der Gegenwart der anderen Symptome zu untersuchen, könnte helfen, das hohe Vorherrschen und bei Diagnosen zu wenig beachtete Vorkommen von Schlaf-Apnoe und Depression festzustellen, besonders wenn Müdigkeit eine Hauptbeschwerde ist.

Experten berichten, dass Prusten, Schnauben, Keuchen und Pausen in der Atmung während des Schlafs alles Zeichen von OSAS, also obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms, sind. Sechs Prozent der Männer und 3 Prozent der Frauen, wird in der Studie berichtet, haben ein von Ärzten diagnostiziertes Schlafapnoe-Syndrom. OSAS tritt auf, wenn die Muskeln sich während des Schlafs entspannen und so bewirken, dass weiches Gewebe in der Rückseite der Kehle zusammenklappt und die oberen Luftwege blockiert.
Quelle: SLEEP. April 2012

Schlafapnoe-Behandlung verringert Depressivität

26.11.2014 Kanadische Forscher haben herausgefunden, dass die Behandlung von Schlafapnoe mit CPAP-Atemtherapiegeräten oder Protrusionsschienen zu Verbesserungen bezüglich der depressiven Symptome führen kann.

CPAP-Therapie bei SAS
Freie Atmung durch nCPAP-Therapie
Bild: Michael Brenner (Wiki)

Diese systematische Übersicht fasst die verfügbare Literatur über die Behandlungen des Schlafapnoe-Syndroms (SAS) zusammen, und demonstriert, dass sowohl CPAP-Atemtherapiegeräte (Continuous Positive Airway Pressure) als auch Protrusionsschienen zu kleinen bis moderaten Verbesserungen hinsichtlich der depressiven Symptomatik führen können, schrieben die Forscher der University of Calgary in PLOS Medicine. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass der größte Nutzen einer CPAP Behandlung (hinsichtlich der depressiven Symptome) bei Personen mit stärkerer Depression auftritt.“

CPAP und Protrusionsschienen

Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler 21 randomisiert-kontrollierte Studien, die die Wirkungen von CPAP oder Protrusionsschienen auf Patienten mit obstruktivem Atemstillstand untersuchten, und die die Depressivität vor und nach der Behandlung maßen.

  • Die zusammengefassten Befunde von 19 Studien zeigten, dass CPAP bedeutend die depressiven Symptome lindern konnte – verglichen mit den Kontrollgruppen, wobei es zu einer stärkeren Reduzierung bei Personen mit einer stärkeren Depressionsausprägung an der Baseline kam.
  • Bei der Analyse der fünf Versuche zu den Protrusionsschienen, zeigten auch diese Geräte, dass sie die depressive Symptomatik lindern konnten.

© PSYLEX.de – Quelle: PLOS Medicine, University of Calgary; November 2014

Kombination Schlafapnoe & Schlaflosigkeit mit erhöhter Depressivität verbunden

09.06.2017 Eine neue im Fachblatt Respirology veröffentlichte Studie der Universität Adelaide ergab, dass Männer mit Schlafapnoe-Syndrom (SAS) und Schlaflosigkeit über eine höhere Prävalenz und Schwere der depressiven Symptome berichteten als Männer mit Schlafapnoe bzw. Schlaflosigkeit allein.

schlafapnoe-syndrom
Bild: Habib M’henni (wiki)

In der Studie mit 700 Männern im Alter von durchschnittlich 58,5 Jahren hatten 43% derjenigen mit beiden Problemen Depressionen – verglichen mit 22% derjenigen mit Insomnie allein und 8% derjenigen mit SAS-Symptomen allein.

Die Studie stellte auch fest, dass 6,7% der Männer der Stichprobe eine bis dahin nicht-diagnostizierte SAS in Kombination mit Schlaflosigkeit hatten, wobei dies etwas höher lag als die Prävalenz von Schlaflosigkeit allein (5,3%).

Hausärzte müssen wissen, dass Schlaflosigkeit und Schlafapnoe häufig zusammen auftreten und stark mit einer schlechten psychischen Gesundheit verbunden sind, sagte Studienautorin Dr. Carol Lang.

Eine korrekte und effiziente Diagnose von SAS und Insomnie kann die Erkennung einer komorbiden depressiven Störung verbessern und eine potenziell kontraproduktive Medikation mit Hypnotika bei vielen Männern vermeiden.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Adelaide, Respirology; Juni

Obstruktive Schlafapnoe: CPAP bietet Linderung bei Depressionen

07.07.2019 Forscher haben herausgefunden, dass die CPAP-Beatmung – auch CPAP-Therapie (Abkürzung für englisch continuous positive airway pressure) – die Symptome von Depressionen bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern kann.

Die in der Fachzeitschrift EClinicalMedicine veröffentlichte Studie hat einen signifikanten Rückgang der Depressionen festgestellt, nachdem die Patienten eine CPAP-Behandlung wegen ihrer Schlafapnoe erhalten haben.

Experten der Flinders Universität stellten fest, dass CPAP bei mittelschwerem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen einen größeren Nutzen in Bezug auf die Prävention von Depressionen hat – unabhängig von der verbesserten Schläfrigkeit.

Die 2.687 Schlafapnoe-Patienten waren ausschließlich aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und nicht wegen ihrer aktuellen Stimmungslage in die Studie aufgenommen worden.

Sie wurden durchschnittlich 3,7 Jahre lang beobachtet, wobei CPAP eine deutliche Verringerung der Depressionssymptome im Vergleich zu denen erreichte, die nicht wegen Schlafapnoe behandelt wurden. Die Verbesserung der Depression setzte innerhalb von sechs Monaten ein und hielt an.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: EClinicalMedicine – https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2019.05.012

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