- Symptome
- Mögliche Folgen
- Bei Kindern
- Das Gehirn
- Schlafapnoe könnte für Erinnerungsverluste sorgen
- OSAS und Verkehrsunfälle
- Depression durch Schlafapnoe
- CPAP
- Weitere News-/Forschungsartikel dazu
Symptome / Zeichen
Schlafapnoe-Syndrom (SAS) ist eine Störung, bei der die Atmung während des Schlafs unterbrochen wird, und dies kann hunderte Mal pro Nacht passieren.
Das National Heart, Lung, and Blood Institute, USA, listet diese Warnzeichen und Symptome des Schlafapnoe-Syndroms auf:
Leiden Sie unter Schlafapnoe-Syndrom ?
- Chronisches und lautes Schnarchen, das durch eine Pause unterbrochen werden kann, gefolgt von einem keuchenden oder erstickten Geräusch.
- Schnarchen, das schlimmer ist, wenn auf dem Rücken geschlafen wird.
- Sich tagsüber sehr verschlafen fühlen oder sogar Einschlafen während der Arbeit oder beim Fahren; Tagesschläfrigkeit.
- Am Morgen mit Kopfschmerzen, Halsweh oder mit einem trockenen Mund aufwachen.
- Schwierigkeiten haben, zu lernen, sich zu konzentrieren oder sich zu erinnern.
- Reizbarkeit, Depression oder Veränderungen in der Persönlichkeit, der Stimmung.
- Während der Nacht oft aufwachen, um zu urinieren.
© PSYLEX.de – Quelle: National Heart, Lung, and Blood Institute, Feb. 2013
Schlafmangel durch Schlafapnoe: Hohes Cholesterin, Depressionen, Gehirnschädigung
In einer Studie der australischen RMIT University wurde bei der Analyse von Gehirngewebe ein Zusammenhang zwischen Schlafmangel durch obstruktive Schlafapnoe und hohem Cholesterin-Spiegel, Depression und der Schädigung des Gehirns (Alzheimer) entdeckt.
Obstruktive Schlafapnoe oder Schlafapnoe-Syndrom ist ein Beschwerdebild, bei dem es zu mehreren Atemstillständen (Apnoen) während des Nachtschlafs aufgrund des Zusammenfallens des Weichgewebes im hinteren Rachenraum kommt. Während des Tages tritt dann eine ausgeprägte Müdigkeit auf; die Symptome sind:
- Atemstillstände (Länge mindestens 10 Sekunden),
- Probleme durchzuschlafen und ein unruhiger Schlaf,
- Tagesmüdigkeit,
- Sekundenschlaf und Schlafdrang (Schlafzwang),
- Störungen von Konzentration und Gedächtnis,
- Depressivität,
- sexuelle Funktionsstörungen,
- Kopfschmerzen und Mundtrockenheit nach dem Aufwachen.
- Schwindelgefühle,
- Schwitzen während der Nacht,
- Nykturie.
Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die Forscher sagen, dass ein nicht behandeltes Schlafapnoe-Syndrom auch zu Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen kann. Dies wiederum erhöht das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
“Wir vermuten, dass Menschen, die im mittleren Alter unter dem Schlafapnoe-Syndrom leiden, im späteren Leben ein erhöhtes Risiko haben, an Alzheimer zu erkranken und wir versuchen zu verstehen, warum dem so ist,” sagte einer der Forscher.
Die im Rahmen der Studie analysierten Hirngewebsproben sollen weiterhin Auskunft geben, wie das Schlafapnoe-Syndrom das Hirn schädigt.
“Die neuere Forschungsliteratur lässt vermuten, dass das Vorkommen des Schlafapnoe-Syndroms bei Patienten mit Alzheimer bei etwa 80 % liegt, wobei die Schlafapnoe in vielen Fällen nicht diagnostiziert wird und unbehandelt bleibt, sagte Professor Robinson, Stellvertretender Leiter der Forschungsfakultät.
© PSYLEX.de – Quelle: RMIT University, März 2014
Schlafapnoe bei Kindern
Wenn Schlaf-Atemstillstand Kinder betrifft
Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom tritt weithin auf, wenn geschwollene Mandeln (Tonsillen, Lymphatischer Rachenring) oder Polypen (Adenoide) dem Luftkanal während des Schlafs blockieren.
Die Kondition betrifft ca. 3 Prozent der Vorschulkinder, sagt die Nemours Foundation.
Die Foundation erwähnt diese allgemeinen Symptome von Obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom bei Kindern:
- Schnarchen, das normalerweise von keuchenden Geräuschen und Pausen beim Atmen begleitet wird.
- Schwere Atmung während des Schlafs.
- Unruhiges Schlafen oder das Schlafen in ungewöhnlichen Positionen.
- Änderungen der Hautfarbe.
- Schläfrigkeit am Tag.
© PSYLEX.de – Quelle: Nemours Foundation und Wikipedia, August 2011
Schlafapnoe verbunden mit erhöhtem Risiko für Verkehrsunfälle
11.03.2015 Eine in Sleep veröffentlichte Studie zeigt, dass das Schlafapnoe-Syndrom mit einem deutlich gesteigertem Risiko für Kraftfahrzeugunfälle verbunden ist.
Bild: Habib M’henni (wiki)
Die Wissenschaftler Dr. Ludger Grote und Mahssa Karimi von der Universität Göteborg in Schweden untersuchten 1.478 Schlafapnoe-Patienten im durchschnittlichen Alter von 54 Jahren (70% Männer) und verglichen deren Verkehrsunfälle (mit Kraftfahrzeugen) mit denen von 635.786 Fahrern aus der Allgemeinbevölkerung.
Die Forscher stellten fest, dass Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom fast 2,5-mal wahrscheinlicher (als Fahrer) in einem Kraftfahrzeugunfall verwickelt waren verglichen mit einer Kontrollgruppe anderer Fahrer aus der Allgemeinbevölkerung.
Geringeres Risiko bei CPAP-Behandlung
Das Risiko wurde reduziert, wenn die Schlafapnoe mit CPAP (Continuous Positive Airway Pressure – kontinuierliche Überdruckbeatmung) behandelt wurde.
Die Auftretenshäufigkeit der Kraftfahrzeugunfälle sank um 70 Prozent bei den Schlafapnoe-Patienten, wenn eine CPAP-Therapie für (im Durchschnitt) mindestens 4 Stunden pro Nacht zum Einsatz kam.
Unabhängige Risikofaktoren
Die Studie zeigte weiterhin, dass
- starke übermäßige Tagesschläfrigkeit,
- eine kurze Schlafdauer von 5 Stunden oder weniger und
- die Einnahme von Schlaftabletten
unabhängige Vorhersagevariablen für ein erhöhtes Unfallrisiko bei Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom waren.
Die Autoren bemerkten, dass die Auswirkung von obstruktiver Schlafapnoe in anderen Ländern sogar höher ausfallen kann.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Göteborg, Sleep; März 2015
Schlafapnoe-Syndrom könnte für Erinnerungsverluste sorgen
03.11.2014 Wer unter einem Schlafapnoe-Syndrom (SAS) leidet, kann möglicherweise Probleme mit dem räumlichen Gedächtnis bekommen; z.B. sich nicht mehr an einfache Dinge erinnern, wie: wo das Auto geparkt oder die Hausschlüssel hingelegt wurden, sagt eine neue Studie.
Menschen mit Schlafapnoe erfahren Perioden unterbrochener Atmung in der Nacht. Der Atemstillstand kann in jeder Phase des Schlafs auftreten, aber ist oft am schlimmsten während des REM-Schlafs. Einige Personen haben Schlafapnoe nur während des REM-Schlafs, bemerkten die Forscher.
Räumliches Gedächtnis wird beeinträchtigt
Tests mit 18 Menschen mit schwerer Schlafapnoe zeigten, dass das räumliche Gedächtnis beeinträchtigt wird, wenn SAS den REM-Schlaf (REM: Rapid Eye Movement – rasche Augenbewegung) unterbricht, selbst wenn andere Schlafphasen nicht beeinflusst wurden. REM-Schlaf ist die tiefste Schlafphase, in der normalerweise noch Träume auftreten.
“Wir konnten zum ersten Mal zeigen, dass Schlafapnoe – eine häufiger werdende Erkrankung – negativ auf die Bildung von bestimmten Erinnerungen einwirken kann, selbst wenn die Apnoe auf den REM-Schlaf beschränkt bleibt”, schreibt Dr. Andrew Varga, Autor der Studie vom NYU Langone Medical Center in New York City, im Journal of Neuroscience.
“Unsere Befunde legen nahe, dass Gedächtnisverlust/Erinnerungsverlust ein weiteres Symptom sein könnte, wonach Kliniker bei Patienten mit SAS screenen sollten”, fügte Varga hinzu, der auch behandelnder Arzt im NYU Schlaflabor ist.
Während die Studie einen Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und einem beeinträchtigten Gedächtnis fand, belegt dies jedoch keine direkte Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen den beiden Phänomenen. Jedoch fanden aktuelle Forschungsbefunde heraus, dass das räumliche Gedächtnis in den REM-Phasen gestärkt wird.
© PSYLEX.de – Quelle: Journal of Neuroscience / NYU Langone Medical Center, Oktober 2014
News aus der Forschung dazu
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