11.03.2014 Frauen, die viel Zeit auf Facebook verbringen, sorgen sich eher wegen ihres Aussehens und könnten ein erhöhtes Risiko für Essstörungen haben, sagt eine neue Studie.
‚Likes‘, Kommentare und Tags
Die Forscher schauten sich an, wieviel Zeit 960 Collegestudentinnen auf Facebook verbrachten, wie wichtig ihnen die „Likes“ waren, und ob sie Fotos von sich „untaggen“ (entmarkieren).
Mehr als 95 Prozent der Studienteilnehmerinnen verbrachten auf Facebook normalerweise 20 Minuten pro Besuch und etwa eine Stunde pro Tag.
Diejenigen, die mehr Zeit auf Facebook verbrachten, zeigten eher Besorgnis wegen ihres Gewichts und ihrer Körperform, und hatten auch eher Essstörungen, fanden die Forscher. Diese Frauen legten größeres Gewicht darauf, Kommentare und „Likes“ auf Facebook zu bekommen, entmarkierten häufiger Fotos von sich, und verglichen Bilder von sich öfter mit denen ihrer Freundinnen.
Facebook könnte helfen
Die Forscher wiesen aber auch darauf hin, dass Facebook den jungen Frauen helfen könnte, eine verantwortungsvolle Benutzung sozialer Medien zu erlernen, ein besseres Selbstbild zu entwickeln und Essstörungen zu verhindern.
Obwohl die Studie einen Zusammenhang zwischen Zeitaufwand auf Facebook und einem möglichen höheren Risiko für Essstörungen bei jüngeren Frauen fand, konnte keine Ursache-Wirkung-Beziehung festgestellt werden.
Facebook verschmilzt den mächtigen Einfluss durch die gleichaltrigen Freunde mit den gesellschaftlichen Einflüssen der Massenmedien, die sich auf das Aussehen von Frauen fokussieren. Und diese eine Plattform ist für Frauen den ganzen Tag zugegen bzw. verfügbar, sagte Studienautorin Pamela Keel vom Fachbereich für Psychologie der Florida State University der Zeitschrift International Journal of Eating Disorders.
„Forscher und Kliniker versuchen, Risikofaktoren für Essstörungen zu verstehen und anzugehen; deshalb sollten wir mehr Aufmerksamkeit auf die immer größer werdende Rolle sozialer Medien im Leben junger Menschen widmen“, sagte Keel.
Quelle: International Journal of Eating Disorders, Florida State University, März 2014
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