Pseudologie, Pseudologia phantastica
Psychologie-Lexikon – Pathologisches Lügen
Definition
Definition: Pseudologie oder Pseudologia phantastica bedeutet ungefähr soviel wie das >Falsche zur Lehre ergeben«, womit die (krankhafte) Neigung zu Lügen und dem Erzählen von Lügengeschichten gemeint ist.
Krankhafte Prahlerei und Erzählen von Lügenmärchen (Lügensucht), ‚Seemannsgarn‘, ‚Jägerlatein‘ oder Baron-Münchhausen-Geschichten (siehe auch Münchhausen-Syndrom) sind das Erkennungszeichen von Pseudologen, mit dem Ziel sich selbst in ein leuchtendes Licht zu stellen, sich zu erhöhen, sich interessant zu machen.
Es wird sogar ungeachtet persönlicher Nachteile gelogen, im Unterschied zum Erzählen von (Not-)Lügen oder dem Betrug, was ja stets zum eigenen Vorteil stattfindet.
Heute wird eher die Bezeichnung ‚pathologisches Lügen‘ verwendet. Eine weitere Erläuterung benötigt das Münchhausen-Syndrom.
Nach dem Pierer’s Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861 ist der Pseudolog: (gr.), Lügner; daher Pseudologie, Lüge.
Der Begriff Pseudologia phantastica bezeichnet das krankhafte Lügen und Übertreiben. Anton Delbrück, deutscher Psychiater und Klinikdirektor, beschrieb 1891 die Pseudologie als erster; er bezeichnete sie als „abnorme Variation des seelischen Wesens“.
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Pseudologia phantastica DELBRüCK gr. logos Wort, phantasma Trugbild, krankhafte Lügensucht.
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908 bezeichnete sie als pathologische Lüge.
Bekannt dürfte auch das Münchhausen-Syndrom sein, welches eine Art Pseudologia phantastica ist. Auch der Mythomaniker dürfte an einer P. phantastica leiden.