Urologische, Prostata-Probleme: Psyche

Urologische Erkrankungen, Prostata-Probleme
und die Psyche

Klinische Psychologie – psychische Krankheitsbilder

Urologische Probleme: Zusammenhang mit Schlafstörungen und Depressionen

01.09.2018 Männer, die unter urologischen Problemen wie Erektionsstörungen, Prostata-, Harnwegs- und Blasenproblemen oder Unfruchtbarkeit leiden, berichten oft auch über psychische Probleme wie Depressionen und Schlafstörungen.

Ärzte sollten sich daher dieser Risiken bewusst sein, damit sie ihre Patienten an entsprechende Spezialisten überweisen und eine umfassende und zeitnahe Versorgung männlicher Patienten gewährleisten können. Das berichtet Arman Walia von der University of California Irvine in den USA in einer Studie in International Journal of Impotence Research.

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Bild: Gerd Altmann

Im Rahmen der Studie füllten 124 Patienten, die eine Men’s Health Klinik in den USA aufsuchten, drei urologische Fragebögen aus. Diese erhoben, ob die Teilnehmer Prostataprobleme hatten oder unter Erektionsstörungen litten, und ob diese altersbedingt seien. Sie füllten auch vier weitere Fragebogen über ihren allgemeinen Gesundheitszustand, psychische Gesundheit (Depressivität) und ihre Schlafgewohnheiten aus, einschließlich der Frage, ob sie an Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit oder Schlafapnoe litten.

Walia und sein Team werteten diese Fragebögen zusammen mit Informationen über die Krankengeschichte der Teilnehmer und spezifische Laborergebnisse aus. Die an der Studie beteiligten Männer waren durchschnittlich 54 Jahre alt.

Begleitende psychische Probleme

Die Studie identifizierte generell Zusammenhänge zwischen urologischen Erkrankungen und psychischen Problemen wie Schlaf- und Stimmungsbeschwerden bei Patienten, die eine Men’s Health Klinik aufsuchten.

Depressionen, Schlaflosigkeit und Schlafapnoe waren an der Tagesordnung und besonders häufig bei älteren Patienten, die übergewichtig waren oder an Symptomen der unteren Harnwege litten. Diese Probleme gab es auch bei Patienten mit Hypogonadismus, bei dem der Körper nicht genug des männlichen Hormons Testosteron produziert.

Häufigkeiten

Drei von vier Teilnehmern waren übergewichtig, 22,5 Prozent litten an Bluthochdruck, 15 Prozent hatten Herzprobleme und 13,3 Prozent waren Diabetiker. Zwei von fünf Männern waren leicht bis stark depressiv oder hatten Prostataprobleme.

Jeder zweite Patient litt unter Schlafapnoe oder leichten bis schweren Erektionsstörungen. Bei vier von fünf Männern wurden niedrigere Werte an männlichen Sexualhormonen gemessen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: International Journal of Impotence Research http://dx.doi.org/10.1038/s41443-018-0057-z

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