Psychose: Symptome, Symptomatik

Psychose: Symptome, Symptomatik

Psychotische Erkrankungen

Anzeichen und Symptomatik

Menschen mit Psychose haben in der Regel eine oder mehrere der folgenden Symptome:

Niedriger Vitamin-D-Spiegel verbunden mit negativen und depressiven Symptomen

21.10.2016 Laut einer auf dem diesjährigen Meeting der International Early Psychosis Association (IEPA) in Mailand und im Fachblatt Schizophrenia Research präsentierten Studie der Universität Oslo gibt es einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel im Blut und einer verstärkten Ausprägung negativer und depressiver Symptome bei psychotischen Störungen.

Laut Studienautorin Dr. Mari Nerhus kann sich durch zu wenig Vitamin D die Schwere psychotischer Störungen erhöhen; die Forscher untersuchten, ob der Mangel an Vitamin D mit einem spezifischen Symptomprofil verknüpft ist, und ob kognitive Defizite bei jungen Menschen mit einer psychotischen Störung dadurch häufiger auftreten.

Positive u. negative Symptomatik

Die Studien verglichen stationäre und ambulante Patienten mit gesunden Kontrollteilnehmern.

In der ersten Studie wurden die Symptome bei 358 Patienten mit Hilfe der Skala Positive and Negative Syndrome – Positive Symptome, die sich auf einen Überschuss oder eine Verzerrung normaler Funktionen beziehen (z. B. Halluzinationen und Wahnvorstellungen) und negative Symptome, die eine Verminderung oder einen Verlust normaler Funktionen darstellen – und durch die Calgary Depressionsskala für Schizophrenie – Depressionssymptome und Suizidgedanken – erfasst.

Kognitive Fähigkeiten

In der zweiten Studie mit 225 Patienten und 159 Kontrolleilnehmern wurden mit kognitiven Tests Verarbeitungsgeschwindigkeit, verbales Lernen, verbales Gedächtnis und Exekutivfunktionen bewertet.

Vitamin D

Es zeigte sich, dass zu wenig Vitamin D deutlich mit einer stärkeren Ausprägung bei den negativen und depressiven Symptomen zusammenhing.

Mögliche Störfaktoren wie Geschlechtsunterschiede, Bildung, stationäre oder ambulante Behandlung, ethnischer Hintergrund wurden berücksichtigt, ebenso wie die Jahreszeit bei der Erhebung und die Diagnose von Schizophrenie versus affektive Psychose.

Die Autoren konnten auch einen Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und kognitiven Defiziten bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit und verbalen Flüssigkeit (fluency) feststellen.

Die Autoren schließen, dass die Zusammenhänge zwischen einem geringen Vitamin-D-Spiegel und vermehrten negativen und depressiven Symptomen, sowie einer verringerten kognitiven Verarbeitungsgeschwindigkeit und verbaler Flüssigkeit gute Argumente sind, Studien im großen Umfang zur Rolle von Vitamin D bei psychotischen Störungen zu starten.

Derzeit führen sie Studien durch, in denen sie potentielle Verbindungen zwischen dem Vitamin-D-Niveau und Gehirnstrukturen mit Hilfe von MRT untersuchen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Oslo, International Early Psychosis Association, Schizophrenia Research – doi: 10.1016/j.schres.2016.08.024; Okt. 2016

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