PTBS der Mutter kann Kind gefährden

11.09.2013 Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bei Müttern kann zu einem erhöhten Risiko für Kindesmisshandlung führen. Forscher sagen, dass das Potential für Misshandlungen größer ist als bei mütterlicher Depression.

Depression und PTBS treten oft zusammen auf

Jedoch hat die Forschung bis vor kurzem beim mütterlichen Depressions- und Misshandlungsrisiko die Tatsache im Wesentlichen ignoriert, dass Depression und PTBS oft zusammen auftreten.

Die National Comorbidity Studie (in den USA) sagt, dass 24,7 Prozent der depressiven Frauen PTBS und 48,4 % der Frauen mit PTBS Depression haben.

In einer Studie der NYU School of Medicine prüften Claude M. Chemtob und Kollegen den Zusammenhang von wahrscheinlicher mütterlicher Depression, PTBS, und komorbider PTBS und Depression mit dem Risiko für Kindesmisshandlung und Erziehungsstress und der Anzahl traumatischer Erlebnisse, denen Vorschulkinder ausgesetzt sind.

Die Studie beinhaltete 97 Mütter mit Kindern im Alter von drei bis fünf. Etwa die Hälfte der Kinder waren Jungen.

Häufigere Misshandlungen, wenn beide Störungen auftreten

PTBS der Mutter kann Kind gefährden

Die Kinder der Mütter mit PTBS (mit einer durchschnittlichen Anzahl von fünf Ereignissen, denen das Kind ausgesetzt war bis zum 5. Lebensjahr) oder mit komorbider PTBS und Depression (3,5 Ereignisse) erfuhren mehr traumatische Ereignisse als jene von Müttern mit Depression (1,2 Ereignisse) oder ohne Störung (1,4 Ereignisse). Wenn der Symptomschweregrad der posttraumatischen Belastungsstörung hoch war, erhöhte sich die psychische Aggression und die Anzahl traumatischer Vorfälle, die Kinder erfuhren.

Symptomschweregradsscores bei Depression waren auch mit dem Risiko für psychische Aggression und der Exposition zu traumatischen Ereignissen verbunden, wenn die PTBS Symptomschweregradsscores niedrig waren laut der Studie.

Die Forscher stellten fest, dass Mütter, die sowohl PTBS als auch Depression hatten, wahrscheinlicher ihre Kinder physisch und psychologisch misshandelten.

„Mütter der komorbiden Gruppe berichteten am meisten über körperlich und psychisch verletzendes Verhalten und insgesamt den meisten elterlichen Stress. Obwohl nicht statistisch bedeutsam, zeigten Mütter nur mit einer Depression eher pysisch verletzendes und nachlässiges Verhalten“, schließt die Studie.

Bei Depression auch auf PTBS untersuchen

„Wegen der hohen Komorbidität zwischen Posttraumatischer Belastungsstörung und Depression zeigen diese Befunde die Wichtigkeit, PTBS-Symptome zu messen, angesichts der Beziehung zwischen PTBS und dem erhöhtem Risiko für Kindesmisshandlung.“

Quelle: NYU medizinische Fakultät, August 2013

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