Eine neue Studie hat herausgefunden, dass Dissoziation mit einer Form von posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) verbunden ist.
Neue Unterart von Posttraumatischer Belastungsstörung ?
Forscher entdeckten, dass Dissoziation oft verbunden ist mit einzigartigen PTBS-Symptomen der Derealisation, dem Gefühl, dass die Umgebung unwirklich oder nicht vertraut ist, und der Depersonalisation (Entpersonalisierung), bzw. dem Gefühl, dass der Körper einem nicht vertraut oder fremd ist.
Die Forscher untersuchten PTBS und dissoziative Symptome bei 492 Veteranen und ihren Partnern, die alle ein Trauma erlitten hatten.
Die Teilnehmer hatten eine Vielfalt traumatischer Ereignisse erlebt, wie Kämpfe, Missbrauch (auch durch Partner oder in der Kindheit), Kraftfahrzeugunfälle und Naturkatastrophen, wobei die meisten Teilnehmer, über mehrfache traumatische Ereignisse berichteten.
Kliniker interviewten die Teilnehmer mit der PTBS Skala – Clinician Administered PTSD Scale (CAPS), ein diagnostisches Instrument, das die Häufigkeit und den Schweregrad von PTBS- und Dissoziationssymptomen misst.
Die Analyse offenbarte eine kleine, aber deutliche Teilmenge von Teilnehmern, die durch starke Symptome von Dissoziation und Posttraumatischer Belastungsstörung, zusammen mit hohen Raten von Missbrauch charakterisiert waren.
Neuer dissoziativer Subtyp
Die Forscher glauben, dass die Befunde eine Basis liefern könnten, den neuen dissoziativen Subtyp zu den PTBS-Diagnose-Kriterien im diagnostischen und statistischen Handbuch des amerikanischen psychiatrischen Verbands über psychische Störungen (DSM-5) hinzuzufügen.
Die Studie wurde von Erika J. Wolf, Ph.D. und Mark W. Miller Ph.D durchgeführt, beide vom National Center for PTSD am VA Boston Healthcare System and Department of Psychiatry der Boston University School of Medicine.
„Diese Studie hilft, eine kleine Gruppe von Personen auszumachen, die ein einzigartiges Muster von posttraumatischen Symptomen zeigt, die durch Derealisation und Depersonalisation gekennzeichnet sind“, sagte Wolf.
„Die Ergebnisse machen klar, dass diese Symptome nicht den Kern einer posttraumatischen Belastungsstörung für die meisten Menschen mit der Störung ausmachen. Jedoch ist wichtig diese Gruppe von Personen zu identifizieren, um die Wirksamkeit der Behandlung bei PTBS zu maximieren.“
Quelle: Archives of General Psychiatry. Juli 2012
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