27.01.2014 Das wiederholte Anschauen von Bildern in den Medien zu beunruhigenden Ereignissen – wie Terroranschläge – kann eine negative Wirkung auf die psychische Gesundheit haben laut einer neuen Studie der University of California.
Stressreaktionen durch die Nachrichten
Ein Forscherteam analysierte die Daten von 4.675 Erwachsenen, die zwei bis vier Wochen nach dem Terroranschlag beim Boston Marathon interviewt wurden.
Sie wurden nach ihren
- Stressreaktionen befragt,
- ob sie direkt verwickelt waren,
- wie stark sie durch die Medien vom Ereignis mitbekommen haben, und
- ob sie zuvor solch einem Trauma ausgesetzt waren.
Es zeigte sich, dass diejenigen, die sechs Stunden lang die Medienberichte zum Bombenattentat pro Tag konsumiert hatten, neunmal eher von akuten Stresssymptomen wie intrusive (aufdringliche) Gedanken, Unsicherheit und Hypervigilanz (erhöhte Wachheit) berichteten als jene, die weniger als eine Stunde pro Tag diese News sich angeschaut hatten.
Direkte Erfahrung ist nicht nötig
Dies negiert die Annahme, dass Menschen einem Ereignis direkt ausgesetzt werden müssen, damit ihre psychische Gesundheit beeinträchtigt wird.
Es zeigte sich auch, dass Menschen, die bereits traumatische Nachrichten-Bilder wie von den 9/11 Anschlägen gesehen hatten, ein größeres Risiko für die Entwicklung von akuten Stress hatten.
Die leitende Studienautorin Alison Holman sagte in Proceedings of the National Academy of Sciences, dass die Forscher von den Befunden (die ernste gesundheitliche Folgen haben können) überrascht waren.
„Aber wir vermuteten, dass es bei wiederholtem Kontakt mit solchen gewalttätigen Bildern und Geräuschen dazu kommt, dass die traumatischen Ereignisse lebendig gehalten werden, und dass es so bei anfälligen Personen zu einer verlängerten Stressreaktion kommen kann“, fügte sie hinzu.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of California, Jan. 2014
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