Geschwister von Schizophrenen haben höheres Risiko für Depression

02.04.2013 Obwohl die Forschung ein höheres Risiko für Psychosen bei Geschwistern von Menschen mit Schizophrenie anzeigt, ist weniger bekannt über die depressiven Symptome bei diesen Geschwistern.

Risiko für Familie

Um das Familienrisiko für Psychose und Depression zu ergründen, untersuchte R. Klaassen von Rivierduinen Mental Health in den Niederlanden in einer Studie 822 Personen mit Schizophrenie, 813 Geschwister und 527 Kontrollteilnehmer ohne Familien oder persönlicher Geschichte von psychischer Erkrankung.

Für die Studie sah sich Klaassen das Auftreten von depressiver Stimmung, Episoden von Depression und Psychosen in allen drei Gruppen an.

Auftreten von depressiver Stimmung und Depression

Wie die Forscher erwarteten, hatten die Teilnehmer mit Schizophrenie die höchsten Raten von depressiven Episoden und depressiver Stimmung in ihrem Leben.

Sie stellten auch fest, dass ihre Geschwister ein größeres Risiko für depressive Episoden hatten, verglichen mit den Kontrollteilnehmern.

Geschwister von Schizophrenen haben höheres Risiko für Depression

Keine Differenz wurde in der Anamnese oder Risiko im Leben hinsichtlich depressiver Stimmung zwischen den Kontrollteilnehmern und den Geschwistern gefunden.

Eine direkte Beziehung gab es zwischen der Häufigkeit und Länge der depressiven Symptome und den psychotischen Negativsymptomen, sowohl klinisch als auch subklinisch. Nur die Quantität der depressiven Symptome war mit den psychotischen Postitivsymptomen bei Geschwistern und Personen mit Schizophrenie verbunden.

Und während Klaassen ein Familienrisiko für depressive Stimmung fand, gab es keine für Episoden von Depression.

Untersuchung der Familienmitglieder

Ein anderer Befund mit klinischer Relevanz ist, dass die Patienten mit Schizophrenie und die Geschwister ein erhöhtes Risiko für depressive Episoden hatten. Diese Risiken waren statistisch bedeutend, da sie zeigen, dass Familienmitglieder von Personen mit Schizophrenie eng auf Depression überwacht werden sollten.

Ebenfalls sollten Menschen mit Psychosen auf Depression untersucht werden, da depressive Symptome psychotische Symptome verschlechtern können, und zu einem weniger wirksamen Behandlungs- und Gesundheitsergebnis führen.

Klaassen glaubt, dass diese Forschungsstudie das vorhandene Belegmaterial erhöht, welches zeigt, dass Depression eine direkte Wirkung auf die Psychosesymptome bei Menschen mit Schizophrenie und unmittelbaren Familienmitgliedern hat.

„Diese Befunde zeigen, dass eine co-auftretende genetische Anfälligkeit für depressive als auch psychotische Positiv- und Negativsymptomatik auf einer klinischen als auch subklinischen Ebene existiert“, sagte er.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Rivierduinen Mental Health, März 2013

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