- KVT lindert nicht schizophrene Symptomatik
- Kognitive Verhaltenstherapie für Psychose (KVTp) nicht wirksam
- Kognitive Therapie bei Schizophrenie
- Überblick zur Behandlung / Therapie von S.
- News aus der Forschung dazu
KVT lindert nicht schizophrene Symptomatik
03.01.2014 Gesundheitsorganisationen weltweit empfehlen zur Behandlung von Patienten mit Schizophrenie die Psychotherapieform der kognitiven Verhaltenstherapie … wohl zu Unrecht laut einer neuen Studie.
Bislang größte Metastudie
Die bisher größte Untersuchung (Metastudie mit 50 randomisierten Studien aus den letzten 20 Jahren) auf diesem Gebiet, hat herausgefunden, dass diese Form der Psychotherapie auf die Symptome der Störung nur wenig bis keine Wirkung zeigt laut einem Team internationaler Forscher.
Die Metastudie fand heraus, dass nur eine kleine therapeutische Wirkung von kognitiver Verhaltenstherapie auf die schizophrenen Symptome ausging. Diese waren die „positiven“ Symptome Wahnvorstellungen und Halluzinationen, worauf die kognitive Verhaltenstherapie auch ursprünglich fokussiert war.
Jedoch, Professor Keith Laws vom Fachbereich Kognitive Neuropsychologie, University of Hertfordshire sagt dazu: „Selbst diese kleine Wirkung verschwand, als nur Studien in Betracht gezogen wurden, die dem Gold-Standard genügten (randomisierte Doppel-Blind-Studien).“
Einsatz von kognitiver Verhaltenstherapie muss neu überdacht werden
Diese neue Forschungsstudie wirft die Frage auf, ob man fortfahren sollte, Kognitive Verhaltenstherapie in der klinischen Praxis zu empfehlen. Mit diesem Befund sollte die Politik hinsichtlich der Behandlung für alle Patienten mit Schizophrenie neu überdacht werden, sagte Professor Laws.
Die Studie „Cognitive-behavioural therapy for the symptoms of schizophrenia: systematic review and meta-analysis with examination of potential bias“ wurde im British Journal of Psychiatry herausgegeben.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Hertfordshire/British Journal of Psychiatry, Jan. 2014
Kognitive Verhaltenstherapie für Psychose (KVTp) nicht wirksam
22.07.2018 Die Ergebnisse der ersten Meta-Analyse, die die Wirksamkeit der Kognitiven Verhaltenstherapie bei Psychosen (KVTp) auf die Verbesserung von Lebensqualität und Funktionsfähigkeit, und auf die Verringerung von Distress (psychische Belastung) bei Menschen mit Schizophrenie untersuchte, wurden in der Fachzeitschrift BMC Psychology veröffentlicht.
KVTp / CBTp
Die von Keith Laws, Professor für Kognitive Neuropsychologie an der Universität Hertfordshire, geleitete Studie ergab, dass KVTp (oder CBTp für Cognitive Behavioural Therapy for psychosis) keinen Nutzen für die Verbesserung der Lebensqualität und die Verringerung des psychischen Leidens und nur eine kleine, vorübergehende Verbesserung der Funktionsfähigkeit bei schizophrenen Menschen zeigte.
KVT wurde erstmals 1952 als Therapie zur Unterstützung von Menschen mit Schizophrenie eingesetzt, und Kliniker haben in der Vergangenheit behauptet, dass es dazu beitragen kann, die mit den Symptomen der Schizophrenie verbundenen Leiden, wie z.B. das Hören von Stimmen und fixe Wahnvorstellungen, verringern und die Funktionsfähigkeit und Lebensqualität der Patienten verbessern könne.
Lebensqualität, Distress, Funktionsfähigkeit
Die wichtigsten klinischen Leitlinien vieler Länder sagen, dass psychologische und psychosoziale Interventionen (wie KVT) sowohl die Symptome verbessern als auch Depressionen, soziale Ängste, Rückfälle, Auswirkungen auf die Alltagsfähigkeiten und die mit Psychosesymptomen verbundenen psychischen Leiden verringern können. Die Wirksamkeit von KVTp auf nicht-symptomatische Ergebnisse bei Schizophrenie wurden bisher jedoch kaum evaluiert.
Die aktuelle Studie präsentiert die erste Meta-Analyse zur Frage, ob kognitive Verhaltenstherapie für Psychose Menschen mit Schizophrenie in mehreren Bereichen ihres Lebens über ihre Symptome hinaus helfen kann; frühere Untersuchungen hatten bereits untersucht, ob KVTp die Symptome der Psychose reduziert und zeigten, dass diese Form der Psychotherapie nur eine geringe bis keine Wirkung zeigt.
Professor Laws sagt, bei einer Effektgröße nahe Null fanden die Wissenschaftler keinen Hinweis darauf, dass KVTp die Lebensqualität von Menschen mit Schizophrenie verbessert.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: BMC Psychology – https://doi.org/10.1186/s40359-018-0243-2