Selbstmord, Suizid: Soziale Risikofaktoren

Soziale Integration verringert Suizidrisiko für Männer

Suizidprävention bei Männern: Gesellschaftliche Integration ist mit einem verringertem Selbstmordrisiko bei Männern verbunden, laut einer in Annals of Internal Medicine herausgegebenen Studie.

Soziale Integration
Bild: Gerd Altmann

Alexander C. Tsai von Massachusetts General Hospital in Boston, USA, und Kollegen führten eine Studie mit 40 bis 75 Jahre alten Männern durch, um einen eventuellen Zusammenhang zwischen Suizidalität und sozialer Integration herauszufinden.

Festgehalten und über die soziale Integration Auskunft geben sollten u.a.:

  • Familienstand,
  • Größe des sozialen Netzes,
  • Teilnahme an Veranstaltungen religiöser und anderer sozialer Gruppen.

Die Forscher stellten bei 708.945 Personenjahren (Jahre zusammengezählt, die die teilnehmenden Personen im Untersuchungszeitraum insgesamt gelebt haben) 147 Selbstmorde fest.

Es gab eine Abnahme der Suizidauftretenshäufigkeit mit wachsender sozialer Integration. Teilnehmer der höchsten und zweithöchsten Kategorie sozialer Integration zeigten die niedrigste relative Gefahr für einen Selbstmord.

Die stärksten Schutzwirkungen gingen durch den Familienstand, die Größe des sozialen Netzes und der Teilnahme an Gottesdiensten aus. Es gab auch eine inverse (gegenläufige) Verbindung zwischen sozialer Integration und dem Tod (durch sämtliche und kardiovaskuläre Ursachen), aber diese konkurrierenden Todesursachen änderten die suizidbezogenen Befunde nicht.

„Männer, die gesellschaftlich gut integriert waren, hatten ein mehr als 2-fach reduziertes Suizidrisiko während der 24 Jahre der Nachtestung“, schreiben die Autoren.

© PSYLEX.de – Quelle: Annals of Internal Medicine / Massachusetts General Hospital, Juli 2014

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