Ayahuasca und die Psyche

Studie untersuchte Auswirkungen einer traditionellen Amazonasdroge auf die Psyche

18.11.2017 Eine psychedelische Droge, die traditionell in Südamerika verwendet wird, verbessert das allgemeine Wohlbefinden der Menschen und kann eine Behandlung gegen Alkoholismus und Depressionen bieten, zeigen neue Forschungsergebnisse.

Dimethyltryptamin (DMT)

Ayahuasca ist ein natürliches psychedelisches Gebräu, das Dimethyltryptamin (DMT) enthält. Es ist eine Mischung aus dem Psychotria Viridis Busch und den Blättern der Banisteriopsis Caapi Rebe, und wird von indigenen Stämmen und religiösen Gruppen im Amazonasgebiet sowie vielen Besuchern genutzt.

Das Potenzial als psychiatrische Medizin hat sich jüngst gezeigt, und der nicht-medizinische Gebrauch scheint weltweit zu wachsen. Das Ziel der Forscher war es, das allgemeine Wohlbefinden und den problematischen Alkoholkonsum bei Ayahuasca-Konsumenten sowie die subjektiven (psychischen) Wirkungen der Droge zu untersuchen.

In den Jahren 2015 und 2016 wurde eine Online-Umfrage zum Drogenkonsum durchgeführt und die Muster des Drogenkonsums bei 96.901 Teilnehmern untersucht.

Psychisches Wohlbefinden; Drogenkonsum

Es wurden Fragen zu folgenden Themen gestellt:
Konsum von Ayahuasca, Lysergsäurediethylamid (LSD) und Magic Mushrooms; Demographie, aktuelles Wohlbefinden und problematischer Alkoholkonsum bei den Drogenkonsumenten – insbesondere den Ayahuasca-Konsumenten – im vergangenen Jahr; psychische bzw. subjektive Auswirkungen der Droge.

Die 527 Ayahuascakonsumenten berichteten über ein größeres allgemeines und psychisches Wohlbefinden als die Konsumenten klassischer Psychodelika (n = 18.138) und die Nicht-Psychodelika-Anwender (n = 78.236).

Ayahuasca-Anwender berichteten über ein weniger häufig vorkommendes problematisches Trinken von Alkohol als klassische psychedelische Anwender, obwohl beide Gruppen über mehr problematisches Trinken berichteten als die anderen Befragten.

Wirkung; Nebenwirkungen

Die akute subjektive Wirkung der Droge hielt in der Regel sechs Stunden an und war eine Stunde nach dem Verzehr am stärksten spürbar.

In dieser Arbeit konnten keine langfristigen Auswirkungen auf kognitives Denken, Suchtentwicklung oder sich verschlimmernde psychische Probleme festgestellt werden.

Die Befragungsdaten zeigten jedoch eine höhere Inzidenz von psychischen Erkrankungen unter den Ayahuascanutzern. Nachfolgende Analysen ergaben, dass diese auf Anwender aus Ländern ohne Ayahuasca-Tradition beschränkt waren. Die meisten Benutzer sagten, dass sie die Droge in Gegenwart eines Heilers oder Schamanen eingenommen hatten.

Zukünftige Längsschnittstudien mit internationalen Teilnehmern und randomisierte kontrollierte Studien sind notwendig, um die langfristigen psychischen bzw. psychiatrischen Auswirkungen des Pflanzensuds zu untersuchen, schreiben die Studienautoren um Celia Morgan und Will Lawn von der Universität Exeter.

Im Rahmen ihrer Online-Umfrage zeigten Ayahuasca-Nutzer jedoch ein besseres psychisches Wohlbefinden als die Vergleichsgruppen und weniger problematisches Trinken als klassische Psychedelika-Konsumenten, schließen die Wissenschaftler.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Exeter; Scientific Reports – DOI: 10.1038/s41598-017-14700-6; Nov. 2017

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