Suizidrisiko bei sexuellen Minderheiten

Sexuelle Minderheiten haben ein höheres Risiko für suizidales Verhalten; höchstes Risiko bei bisexuellen Menschen

Suizidrisiko bei sexuellen Minderheiten

30.06.2023 Laut einer online im American Journal of Psychiatry veröffentlichten Studie besteht bei schwulen/lesbischen und bisexuellen Menschen ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten.

Dr. Antony Chum von der York University in Toronto und seine Kollegen quantifizierten das suizidbezogene Verhalten, das zu einer akuten Behandlung oder zum Tod von sich selbst als heterosexuell, schwul/lesbisch und bisexuell identifizierenden Personen in Ontario, Kanada, führte. Die Analyse umfasste Umfrageergebnisse für 123.995 Personen, die mit administrativen Gesundheitsdaten verknüpft wurden (2002 bis 2019).

  • Die Forscher fanden heraus, dass die rohen Inzidenzraten von Suizid-bezogenen Verhaltensereignissen
    • 224,7 pro 100.000 Personenjahre für Heterosexuelle,
    • 664,7 für schwule/lesbische Personen und
    • 5.911,9 für bisexuelle Personen betrugen.
  • Bisexuelle Menschen hatten in der bereinigten Analyse ein 2,98-mal höheres Risiko für ein suizidales Ereignis, während Schwule und Lesben ein 2,10-mal höheres Risiko als heterosexuelle Menschen hatten.

„Es bedarf einer verstärkten Aufklärung der psychiatrischen Fachkräfte, um das Bewusstsein und die Sensibilität für das erhöhte Suizidrisiko bei Personen aus sexuellen Minderheiten zu verbessern, und es bedarf weiterer Forschung zu Interventionen, um solche Verhaltensweisen zu reduzieren“, schreiben die Autoren.

© Psylex.de – Quellenangabe: American Journal of Psychiatry – https://doi.org/10.1176/appi.ajp.20220763

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