Krebs bei Kindern, Jugendlichen und die Psyche

Kinder, Jugendliche und junge erwachsene Krebspatienten: erhöhtes Risiko für eine Diagnose oder einen erhöhten Schweregrad von Depressionen, Angstzuständen und psychotischen Störungen

Krebs bei Kindern, Jugendlichen und die Psyche

30.06.2023 Krebskranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene können langfristig eine psychische Belastung verspüren. Dies geht aus einer Übersichtsarbeit hervor, die online in JAMA Pediatrics veröffentlicht und zeitgleich auf dem MASCC/JASCC/ISOO 2023 Annual Meeting in Nara, Japan, präsentiert wurde.

Ainsley Ryan Yan Bin Lee von der Yong Loo Lin School of Medicine in Singapur, und Kollegen führten eine systematische Literaturübersicht und Metaanalyse durch, um das Risiko, den Schweregrad und die Risikofaktoren für Depressionen, Angstzustände, psychotische Störungen und Suizid bei krebskranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen und einer Vergleichsgruppe ohne Krebserkrankungen zu untersuchen. Es wurden Daten aus 52 Studien einbezogen.

  • Die Forscher fanden heraus, dass die jungen Menschen mit Krebs im Vergleich zu entsprechenden Kontrollgruppen und Geschwistern ein erhöhtes Lebenszeitrisiko für schwere Symptome oder eine psychische Störung wie Depression, Angstzustände und psychotische Störungen aufweisen (Risikoverhältnisse 1,57, 1,29 bzw. 1,56).
  • Ein signifikanter Anstieg der Gesamtmortalität durch Suizid wurde nicht beobachtet.
  • Bei den in Behandlung befindlichen krebskranken Heranwachsenden und den Langzeitüberlebenden wurde ein höherer Schweregrad der Depression festgestellt (standardisierte mittlere Unterschiede: 0,44 bzw. 0,18).
  • Der mittlere Schweregrad der Angst war nur während der Behandlung erhöht (standardisierte mittlere Differenz: 0,16).

„Politische Entscheidungsträger und Angehörige der Gesundheitsberufe müssen unbedingt auf gefährdete Untergruppen achten, die eine schwere psychiatrische und psychologische Komorbidität entwickeln können“, schreiben die Autoren. „Eine rechtzeitige Identifizierung, präventive Maßnahmen und psychoonkologische Interventionen bei besonders gefährdeten Gruppen werden empfohlen.“

© Psylex.de – Quellenangabe: JAMA Pediatr. Published online June 22, 2023. doi:10.1001/jamapediatrics.2023.2168

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