Katalepsie

Katalepsie

Neurologische Erkrankungen – Krankheitsbilder

Definition

Definition: Die Katalepsie bezeichnet einen körperlichen Starrzustand, d.h. der augenblickliche Zustand des Körpers wird sehr lange erhalten. Z.B. wird dann ein angehobener Arm, der von jemand anderen hochgehoben wurde, übermässig lange in der zuletzt gebrachten Stellung (auch eben in der Luft) verbleiben. Deswegen wird die Katalepsie auch oft Stupor vigilans genannt; mehr zum Stupor.

Die Katalepsie ist oft bei schizophrenen Krankheiten und organischen Hirnkrankheiten zu sehen. Ähnlich ist dieser Zustand, der von Hypnotisierten, deswegen haben den Begriff die Hypnotiseure auch übernommen.

Die Katalepsie sollte nicht mit der Kataplexie (hier) verwechselt werden, die der Terminus für einen emotionsbedingten kurzzeitigen Verlust des Muskeltonus ist; auch nicht mit der Schreckstarre von Tieren, die die körperliche Starre eines Tieres (Totstellreflex, Thanatose) bezeichnet.

Die Kodierung erfolgt im ICD-10 über F20.2 (katatone, hebephrene Schizophrenie).

Katalepsie im Pierer’s Universal-Lexikon

Pierer’s Universal-Lexikon, 1860: Katalepsie, plötzliche Unterbrechung der willkürlichen Bewegung, zum Teil auch des Bewußtseins u. der Empfindung, ohne Schlaf, ohne Zuckung od. Starrkrampf u. im Fortgang der unwillkürlichen Bewegungen, der Muskelspannung, des Athmens u. des Blutumlaufs. Im Somnambulismus tritt auch Katalepsie ein (Mesmerische Katalepsie).

Meyers Großes Konversations-Lexikon

Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909: Starrsucht oder Katalepsie, ein eigentümlicher Zustand der Muskeln, bei dem die Glieder in jeder ihnen gegebenen Stellung unwillkürlich festgehalten werden. Die Katalepsie ist keine Krankheit für sich, sondern nur ein Symptom verschiedener Krankheitszustände. Sie tritt am häufigsten auf bei schwerer Hysterie und verbindet sich hier meist mit Bewußtseinsstörungen und Aufhebung des Ermüdungsgefühls der Muskeln, so dass ein Kranker z. B. Über eine Stunde lang die seinem Arm gegebene Stellung unverändert beibehält.

Die Muskeln sind dabei sämtlich kontrahiert, so dass Beuger und Strecker sich das Gleichgewicht halten, so zwar, dass der Einfluss des Willens auf die kontrahierten Muskeln aufgehoben ist. Ähnlich wie die hysterische Katalepsie ist die Katalepsie in der Hypnose (s. Hypnotismus) zu beurteilen.

Auch bei Geisteskrankheiten und bei organischen Gehirnerkrankungen kommt Katalepsie vor. Manchmal tritt die Katalepsie in Anfällen auf, nicht selten bei sonst anscheinend gesunden Personen. Außer durch Hysterie können solche Anfälle auch durch Epilepsie verursacht sein. Der Anfall tritt plötzlich ein; die Kranken bleiben unbeweglich wie eine Statue in der Stellung oder Lage, in der sie sich gerade befinden, wenn sie der Anfall überrascht.

Erfahrungen, Kommentare, Fragen

Fehler

30.09.2015 Kommentar von Franz:

Die Kodierung von Katalepsie erfolgt NICHT im ICD-10 über F52.7; hier geht es um gesteigertes sexuelles Verlangen. Man findet sie im ICD-10 bei der katatonen Schizophrenie (F20.2)

psylex.de: Ja, danke für den Hinweis; wurde korrigiert.

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