Videospiele können das psychische Wohlbefinden verbessern

Studie untersuchte kausale Wirkung von Videospielen auf das psychische Wohlbefinden

Videospiele können das psychische Wohlbefinden verbessern

28.08.2024 Eine neue Studie hat laut den Autoren die bisher umfassendste Untersuchung über den kausalen Zusammenhang zwischen Videospielen und psychischem Wohlbefinden durchgeführt. Die in Nature Human Behaviour veröffentlichte Studie ist danach die erste, die diesen Zusammenhang anhand von Daten aus dem wirklichen Leben nachweist und stellt die gängigen Ansichten über die Auswirkungen des Spielens in Frage.

Studienautor Dr. Hiroyuki Egami von der Nihon University und Kollegen analysierten die Daten von 97.602 japanischen Einwohnern im Alter von 10 bis 69 Jahren, die während des COVID-19-Zeitraums befragt wurden.

Der Besitz einer Spielkonsole und das vermehrte Spielen verbesserten laut den Ergebnissen das psychische Wohlbefinden erheblich. Die Analyse durch maschinelles Lernen ergab, dass die verschiedenen Konsolen unterschiedliche Auswirkungen hatten: Die PlayStation 5 zeigte geringere Vorteile für Jugendliche und Frauen, während die Nintendo Switch größere Effekte für Jugendliche zeigte.

Die Studie ergab eine erhebliche Verbesserung des psychischen Wohlbefindens: Der Besitz einer Videospielkonsole verringerte den psychischen Distress und verbesserte die Lebenszufriedenheit um 0,1-0,6 Standardabweichungen. Der Besitz einer Nintendo Switch verbesserte die psychische Gesundheit um 0,60 Standardabweichungen, während der Besitz einer PlayStation 5 sie um 0,12 Standardabweichungen verbesserte. Außerdem erhöhte der Besitz einer PlayStation 5 die Lebenszufriedenheit um 0,23 Standardabweichungen.

„Unsere Ergebnisse stellen gängige Stereotypen in Frage, wonach Computerspiele schädlich sind oder lediglich eine vorübergehende Euphorie erzeugen“, sagte Egami. „Wir haben gezeigt, dass Spielen die psychische Gesundheit und die Lebenszufriedenheit eines breiten Spektrums von Personen verbessern kann.“

Egami erklärte weiter: „Viele frühere Studien zogen ihre Schlussfolgerungen aus Korrelationsanalysen mit Beobachtungsdaten, die nicht zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden können. Unser natürliches experimentelles Design erlaubt es uns, mit Zuversicht zu sagen, dass Spielen tatsächlich zu einer Verbesserung des Wohlbefindens führt und nicht nur damit in Verbindung gebracht wird.“

© Psylex.de – Quellenangabe: Nat Hum Behav (2024). https://doi.org/10.1038/s41562-024-01948-y

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