Während des Schlafs überwacht unser Gehirn die Umgebung

Das Gehirn überwacht während des Schlafs die Umgebung auf unbekannte Stimmen

Während des Schlafs überwacht unser Gehirn die Umgebung

18.01.2022 Eine gute Nachtruhe ist nicht so einfach, wie es scheint. Während man schlummert, überwacht das Gehirn weiterhin die Umgebung. Es wägt das Bedürfnis nach Schlaf gegen die Notwendigkeit (wegen Gefahr) aufzuwachen ab.

Wie das Gehirn dies bewerkstelligt ist z.B. die selektive Reaktion auf unbekannte Stimmen im Vergleich zu vertrauten Stimmen, wie eine neue in JNeurosci veröffentlichte Studie zeigt.

Forscher der Universität Salzburg maßen die Gehirnaktivität von schlafenden Erwachsenen bei bekannten und unbekannten Stimmen.

K-Komplexe

Unbekannte Stimmen lösten mehr K-Komplexe – eine Form von Gehirnwellen, die mit sensorischen Störungen während des Schlafs verbunden sind – und Mikro-Arousals aus als bekannte Stimmen. Zwar können auch vertraute Stimmen K-Komplexe auslösen, doch nur die von unbekannten Stimmen ausgelösten gehen mit weitreichenden Veränderungen der Hirnaktivität einher, die mit der sensorischen Verarbeitung zusammenhängen.

Die Reaktionen des Gehirns auf die unbekannte Stimme traten seltener auf, je länger die Nacht dauerte und je vertrauter die Stimme wurde, was darauf hindeutet, dass das Gehirn im Schlaf noch lernen kann.

Die Ergebnisse zeigen laut den Schlafforschern um Mohamed S. Ameen vom Schlaflabor des psychologischen Instituts, dass die Reaktionen des Gehirns auf auditive Reize je nach ihrer Relevanz für den Schläfer unterschiedlich ausfallen, und sie schlagen eine Schlüsselrolle für die K-Komplexe bei der Modulation der sensorischen Verarbeitung im Schlaf vor.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass K-Komplexe es dem Gehirn ermöglichen, in einen „Sentinel-Verarbeitungsmodus“ einzutreten, in dem das Gehirn zwar schläft, aber die Fähigkeit zur Reaktion auf relevante Reize behält.

© Psylex.de – Quellenangabe: JNeurosci (2022). DOI: 10.1523/JNEUROSCI.2524-20.2021

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