Was starke Trinker ihren Kindern antun

Folgen für Kinder starker Trinker: Psychische Störungen, körperliche Erkrankungen und kriminelles Verhalten

05.08.2021 Die Kinder von stark trinkenden Eltern haben ein erhöhtes Risiko für eine Reihe von negativen Folgen, einschließlich psychischer Störungen, Krankenhausaufenthalten und kriminellem Verhalten laut einer im Journal of Studies on Alcohol and Drugs veröffentlichten Studie.

Laut der Hauptautorin Julie Brummer und ihren Kollegen beruhen die meisten Untersuchungen über die Schäden, die der Alkoholkonsum bei Familienmitgliedern verursachen kann, auf Selbstberichten. Da Erwachsene aber möglicherweise zu wenig über die Schäden berichten, die sie Kindern in ihrem eigenen Haushalt zufügen, könnten die Erhebungen ein unvollständiges Bild ergeben. Brummer ist an der Universität Aarhus in Dänemark tätig.

Die Studie

In dem neuen Bericht wurden stattdessen Studien aus Krankenhäusern und anderen zentralisierten Aufzeichnungen, sogenannte registergestützte Studien, ausgewertet, um ein umfassenderes Bild der Schäden zu erhalten, die der Alkoholkonsum eines Familienmitglieds bei Kindern verursachen kann. Auf diese Weise konnten schwerwiegendere, anhaltende und seltene Folgen untersucht werden, schreiben die Forscher. Und im Vergleich zu einem Großteil der bisherigen Forschung konnten Brummer und Kollegen ein breiteres Spektrum an Ergebnissen und Altersgruppen von Kindern untersuchen, „von der Geburt bis zur Adoleszenz und darüber hinaus“.

Der Bericht umfasste eine Überprüfung von 91 Artikeln, die sich auf registergestützte Studien stützten, die hauptsächlich in nordischen Ländern durchgeführt wurden.

Negative Folgen

Für Kinder von stark trinkenden Eltern wurden eine Reihe negativer Folgen festgestellt, die als „alkoholbedingte Schäden für andere“ von den Autoren bezeichnet werden. Dazu gehörten

  • psychische Störungen im Kindes- und/oder Jugendalter,
  • erhöhte Säuglings-/Kindersterblichkeit und
  • spätere Verurteilungen aufgrund eines Verbrechens.
  • Die Kinder hatten auch ein höheres Risiko für schlechtere schulische Leistungen,
  • missbraucht und/oder vernachlässigt zu werden und
  • außerhalb des Elternhauses untergebracht zu werden (z. B. in einer Pflegefamilie).
  • Außerdem hatten sie ein erhöhtes Risiko für Krankenhausaufenthalte wegen körperlicher Erkrankungen und Verletzungen.

© psylex.de – Quellenangabe: Journal of Studies on Alcohol and Drugs, 82, 445–456. DOI: 10.15288/jsad.2021.82.445

Was denken Sie darüber? Oder haben Sie Erfahrungen damit gemacht?


Aus Lesbarkeitsgründen bitte Punkt und Komma nicht vergessen. Vermeiden Sie unangemessene Sprache, Werbung, themenfremde Inhalte. Danke.