Trainer können die psychische Gesundheit von Sportlern fördern, indem sie „authentische Führungskräfte“ sind
06.03.2024 Sporttrainer könnten die psychische Gesundheit von Sportlern stärken und sie vor psychischen Erkrankungen schützen, indem sie einen „authentischen Führungsstil“ an den Tag legen, so eine neue Studie.
Die Forscher fanden heraus, dass sich Sportler glücklicher fühlten und leichter mit Problemen umgehen konnten, wenn sie den Eindruck hatten, dass ihr Trainer bestimmte Verhaltensweisen an den Tag legte, wie den offenen Austausch von Informationen, Verständnis für ihre Stärken und Schwächen, ethisches Handeln und das Anhören alternativer Sichtweisen.
Die in der Fachzeitschrift Psychology of Sport and Exercise veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass Sportler, die mit Trainern trainieren, die die Eigenschaften einer „authentischen Führungspersönlichkeit“ aufweisen, wahrscheinlich mental „fitter“ sind.
Indirekte Auswirkung von authentischer Führung
Die Forscher fanden heraus, dass die indirekte Auswirkung von authentischer Führung auf die positive psychische Gesundheit der Athleten stärker war (die auf einem höheren Wettkampfniveau antraten), da sich ihre Mannschaftskameraden ihnen gegenüber prosozialer verhielten, indem sie sie z. B. ermutigten, unterstützten, ihnen positives Feedback gaben und sie für ihr gutes Spiel beglückwünschten.
Dies deutet darauf hin, dass eine authentische Führung durch die Trainer und ein besseres Verhalten der Mannschaftskameraden bei Sportlern, die auf höherem Niveau, z. B. in nationalen, internationalen oder Universitätsligen, antreten, besonders wichtig sind.
Die Studie schließt an die Erkenntnisse von Studienautorin Prof. Maria Kavussanu von der University of Birmingham und Kollegen an, wonach Sporttrainer, die „authentische Führungsqualitäten“ an den Tag legen, bei ihren Athleten eine geringere Neigung für aggressives Verhalten gegenüber Konkurrenten feststellen können. Eine solche Führung kann auch die Freude am Sport und das Engagement steigern – beides wichtige Eigenschaften im Sport, da sie die kontinuierliche Teilnahme der Sportler beeinflussen können, die mit zunehmendem Alter tendenziell abnimmt.
Die Forscher fanden auch heraus, dass authentische Führung mit weniger psychischen Erkrankungen zusammenhängt, d. h. mit weniger Depressionen, Ängsten und Stress, und zwar durch ein höheres psychologisches Kapital, ein stärkeres prosoziales Verhalten der Mannschaftskameraden und ein geringeres antisoziales Verhalten der Mannschaftskameraden.
© Psylex.de – Quellenangabe: Psychology of Sport and Exercise
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