Vapen könnte die Schlafqualität und die psychische Gesundheit junger Menschen verschlechtern
06.03.2024 Laut einer neuen Studie der Universität Surrey, die in der Fachzeitschrift Healthcare veröffentlicht wurde, hat das ‚Dampfen‘ (Vapen: Konsum von Nassdampf aus E-Zigaretten) erhebliche Auswirkungen auf die Schlafqualität und die Angstzustände junger Erwachsener. Es wurde auch festgestellt, dass Achtsamkeit dazu beiträgt, das Risiko zu verringern, dass junge Menschen mit dem Dampfen beginnen.
Die Forscher aus Surrey untersuchten den Zusammenhang zwischen den Konsum von E-Zigaretten, Schlafqualität und psychischer Gesundheit junger Erwachsener im Alter von 18 bis 25 Jahren. Die Forscher untersuchten auch, wie das Dampfen mit Einsamkeit und Achtsamkeit (die die emotionale Regulation verbessern kann) zusammenhängt. Sie untersuchten auch das Auftreten von Grübeln, bei dem es sich um wiederholtes Nachdenken oder das Verweilen bei negativen Gefühlen handelt.
Schlafqualität
Die Forscher fanden heraus, dass die Schlafqualität von Dampfern deutlich schlechter war als die ihrer nicht-rauchenden Altersgenossen, wobei mehr als drei Viertel von ihnen Symptome von Schlaflosigkeit aufwiesen. Die stimulierenden Eigenschaften des Nikotins könnten die Ursache für diesen schlechten Schlaf sein; außerdem könnte Schlafmangel den E-Zigaretten-Konsum erhöhen, um die Lethargie während des Tages zu kompensieren.
Der Konsum von Vapes unter jungen Menschen hat in den letzten zehn Jahren drastisch zugenommen, und es ist nicht genug über seine Auswirkungen bekannt. Um mehr darüber zu erfahren, befragten die Forscher 316 Teilnehmer (263, die nicht dampften, und 49, die es taten) zu ihren Rauchgewohnheiten, ihrer Schlafqualität und ihrer psychischen Gesundheit.
Angst, Einsamkeit, Achtsamkeit und Grübeln
Dabei stellte sich heraus, dass die Angstwerte in der Gruppe der Vaper erhöht waren. 95,9 % der Dampfer wurden als Personen mit klinischen Angstsymptomen eingestuft.
Die Forscher fanden auch heraus, dass 73,5 % der Dampfer zu den Abendtypen („Nachteulen“) gehörten, verglichen mit nur 40 % der Nichtnutzer. Vape-Konsumenten berichteten auch über ein höheres Maß an Einsamkeit. Diese Einsamkeit könnte mit ihren „Nachteulen“-Tendenzen zusammenhängen, denn frühere Studien haben gezeigt, dass junge Erwachsene, die dazu neigen, nachts lange aufzubleiben, oft weniger soziale Unterstützung erfahren.
Zum ersten Mal untersuchten die Forscher auch den Grad der Achtsamkeit und des Grübelns. Sie fanden heraus, dass die Achtsamkeit bei den Konsumenten von Dampfern deutlich geringer und das Grübeln stärker ausgeprägt war als bei den Nicht-Konsumenten. Dies deutet darauf hin, dass ein Achtsamkeitstraining junge Menschen davor schützen könnte, mit dem Rauchen anzufangen. Umgekehrt könnten diejenigen, die ein höheres Maß an Grübeln aufweisen, das Dampfen als Mittel zur Selbstmedikation gegen Stress einsetzen.
Studienautor Dr. Simon Evans von der University of Surrey sagte: „Dampfen wirkt sich auf alle Bereiche der körperlichen und geistigen Gesundheit aus. Schlechter Schlaf beeinträchtigt nicht nur das tägliche Funktionieren eines jungen Menschen, sondern erhöht längerfristig auch das Risiko, an Herzkrankheiten und Diabetes zu erkranken. In dieser Studie haben wir einen beunruhigenden Zusammenhang zwischen dem Konsum von E-Zigaretten und Angstsymptomen festgestellt, und es kann zu einem Teufelskreis werden, wenn man eine E-Zigarette konsumiert, um die Angst zu lindern, dann aber nicht schlafen kann, wodurch man sich auf lange Sicht noch schlechter fühlt“.
„Die Daten zeigen jedoch, dass Interventionen, die sich auf Achtsamkeit und die Eindämmung von Grübeln richten, nützlich sein könnten, um das Vapen unter jungen Menschen zu verringern.“
© Psylex.de – Quellenangabe: Healthcare (2024). DOI: 10.3390/healthcare12040423
Weitere Infos, News dazu
- Depressive Jugendliche dampfen doppelt so häufig. E-Zigarettenkonsum und psychische Gesundheit in der frühen Jugend
- E-Zigaretten, Vapen und die Psyche. Junge E-Zigarettenkonsumenten berichten über ein erhöhtes Auftreten von chronischem Stress und geringere Lebensqualität