Beeinflusst die Persönlichkeit, wie man sich bewegt?

Läufer, die als Myers-Briggs „Sensing“-Typen klassifiziert werden, zeigen in Experimenten einen bodenständigeren Laufstil als Läufer, die als „Intuition“-Typen klassifiziert werden

Beeinflusst die Persönlichkeit, wie man sich bewegt?

04.04.2024 Forscher aus Frankreich, der Schweiz und Belgien untersuchten, ob es Unterschiede in der Laufbiomechanik zwischen Sensing (Sensorik)- und Intuition-Läufern (nach dem Myers-Briggs-Typenindikator) gibt.

Cyrille Gindre von der Université de Franche-Comté und Kollegen veröffentlichten ihre Forschungsergebnisse in der Fachzeitschrift PLoS ONE.

Laufbiomechanik und Persönlichkeitsmerkmale

Zu diesem Zweck absolvierten 80 Läufer drei randomisierte 50-m-Läufe mit 3,3, 4,2 und 5 m/s, bei denen ihre Laufbiomechanik bewertet wurde. Darüber hinaus wurden die Persönlichkeitsmerkmale der Teilnehmer mit Hilfe des Myers-Briggs-Typenindikators (MBTI) ermittelt. Der MBTI klassifiziert Persönlichkeitsmerkmale in eine von zwei möglichen Kategorien entlang von vier Achsen: Extraversion-Introversion, Fühlen-Intuition, Denken-Fühlen und Urteilen-Wahrnehmen.

Diese explorative Studie liefert laut den Autoren überzeugende Belege dafür, dass Persönlichkeitsmerkmale, insbesondere Sensorik und Intuition, mit unterschiedlichen biomechanischen Eigenschaften beim Laufen verbunden sind. Personen, die als sensibel eingestuft wurden, zeigten einen bodenständigeren Laufstil im Vergleich zu intuitiveren Personen. Umgekehrt zeigten Intuitionsläufer einen dynamischeren und elastischeren Laufstil als ihre sensiblen Pendants.

Kategorien des MBTI

Nach der Definition der einzelnen Kategorien des MBTI konzentrieren sich sensibel veranlagte Personen eher auf konkrete Fakten und physische Realitäten, während intuitionelle Personen abstrakte Konzepte und Informationsmuster betonen.

Diese Ergebnisse deuten laut den Forschern darauf hin, dass sich Läufer mit sensiblen und intuitionalen Persönlichkeitsmerkmalen in ihrer Fähigkeit unterscheiden, die Strukturen der unteren Gliedmaßen als Feder zu nutzen. Intuitionelle Läufer schienen sich mehr auf den Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus zu verlassen, um ihren Laufstil energetisch zu optimieren, während empfindsame Läufer die Laufökonomie zu optimieren schienen, indem sie mehr Vorwärtsbewegung als vertikale Schwingungen förderten.

Diese Studie unterstreicht die faszinierende Wechselwirkung zwischen den Persönlichkeitsmerkmalen von Personen und ihren bevorzugten Bewegungsmustern, so die Studienautoren.

© Psylex.de – Quellenangabe: PLoS ONE – 10.1371/journal.pone.0300108 

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