Spieler von Videospielen zeigen bessere sensomotorische Entscheidungsfähigkeiten und eine erhöhte Aktivität in Schlüsselregionen des Gehirns
12.07.2022 Laut einer aktuellen Studie von Forschern der Georgia State University zeigen Spieler von Computer- bzw. Videospielen bessere sensomotorische Entscheidungsfähigkeiten und eine erhöhte Aktivität in Schlüsselregionen des Gehirns im Vergleich zu Nichtspielern.
Die Autoren, die in der Studie die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) verwendeten, erklärten, dass Videospiele deshalb ein nützliches Instrument für das Training von Wahrnehmungsentscheidungen sein könnten.
„Computerspiele werden von der überwältigenden Mehrheit unserer Jugendlichen mehr als drei Stunden pro Woche gespielt, aber die positiven Auswirkungen auf die Entscheidungsfähigkeit und das Gehirn sind nicht genau bekannt“, sagte der leitende Forscher Mukesh Dhamala, außerordentlicher Professor an der Fakultät für Physik und Astronomie der Georgia State University und am Neurowissenschaftlichen Institut der Universität.
„Unsere Arbeit liefert einige Antworten darauf“, so Dhamala. „Das Spielen von Videospielen kann effektiv für das Training eingesetzt werden, zum Beispiel für das Training der Entscheidungsfähigkeit und für therapeutische Interventionen, sobald die relevanten Gehirnnetzwerke identifiziert sind.“
An dem Forschungsprojekt an der Georgia State nahmen 47 Teilnehmer im College-Alter teil, von denen 28 als regelmäßige Computerspieler und 19 als Nicht-Spieler eingestuft wurden.
Verbesserung der Entscheidungsfähigkeit
Die Probanden lagen in einem fMRT-Gerät mit einem Spiegel, wodurch sie einen Hinweis sehen konnten, unmittelbar gefolgt von einer Anzeige mit sich bewegenden Punkten. Die Teilnehmer sollten einen Knopf in der rechten oder linken Hand zu drücken, um die Richtung anzugeben, in die sich die Punkte bewegten, oder keinen der beiden Knöpfe drücken, wenn es keine Richtungsbewegung gab.
Die Studie ergab, dass die Spieler von Videospielen schneller und genauer reagierten.
Die Analyse der resultierenden Gehirnscans ergab, dass die Unterschiede mit einer erhöhten Aktivität in bestimmten Teilen des Gehirns verbunden waren.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Spielen von Videospielen möglicherweise mehrere Teilprozesse der Empfindung, der Wahrnehmung und der Zuordnung zum Handeln verbessert, und so die Entscheidungsfähigkeit verbessert, schreiben die Autoren. Diese Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie das Spielen von Computerspielen das Gehirn verändert, um die Aufgabenleistung zu verbessern, und welche Auswirkungen dies auf die Steigerung der aufgabenspezifischen Aktivität haben könnte.
Kein Konflikt zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit
Die Studie stellt auch fest, dass es keinen Konflikt zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit der Reaktion gab – die Videospieler waren bei beiden Messungen besser.
„Dieser fehlende Trade-off zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit würde darauf hindeuten, dass das Spielen von Videospielen ein guter Kandidat für kognitives Training in Bezug auf die Entscheidungsfindung ist“, sagte Studienautor Tim Jordan.
© Psylex.de – Quellenangabe: Neuroimage: Reports (2022). DOI: 10.1016/j.ynirp.2022.100112