COVID: Psychische Belastung bei jungen Krebspatienten

Psychische Belastung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Krebs während der COVID-19-Pandemie

COVID: Psychische Belastung bei jungen Krebspatienten

06.01.2022 Viele Jugendliche und junge Erwachsene mit diagnostizierter Krebserkrankung sind während der COVID-19-Pandemie psychisch stark belastet (psychologischer Distress) laut einer im Fachblatt Psycho-Oncology veröffentlichten Studie.

Für die Studie füllten 805 Personen in Kanada, bei denen im Alter von 15 bis 39 Jahren Krebs diagnostiziert wurde, eine Online-Umfrage aus.

Einflussfaktoren

Bei mehr als zwei Dritteln der Gruppe (68,0 %) lag ein hoher psychischer Leidensdruck vor. Teilnehmer, deren Arbeitsverhältnis während der Pandemie beeinträchtigt worden war, und Patienten mit Blutkrebs wiesen mit größerer Wahrscheinlichkeit eine hohe psychische Belastung auf, während ältere Teilnehmer und Patienten mit einem persönlichen Einkommen im Jahr 2020 von weniger als 40.000 Dollar tendenziell eine geringere psychische Belastung aufwiesen.

Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die während der Pandemie an Krebs erkrankt waren, war die Wahrscheinlichkeit für psychischen Distress um 85 % höher als bei einer ähnlichen Gruppe, die 2018 befragt wurde.

Zu den übergreifenden Themen der Pandemieerfahrungen gehörten eine geringere Lebensqualität, eine Beeinträchtigung der Krebsversorgung, COVID-19-bezogene Sorgen und eine extreme soziale Isolation.

Die Pandemie hat sich negativ auf die psychische Gesundheit krebskranker Jugendlicher und junger Erwachsener ausgewirkt, sagt Erstautorin Sapna Oberoi von der University of Manitoba. Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen, wie wichtig das Angebot verstärkter und individuell zugeschnittener Maßnahmen zur Bekämpfung psychischer Probleme bei diesen Patienten ist.

Krebsorganisationen und politische Entscheidungsträger müssen der Unterstützung der psychischen Gesundheit krebskranker Jugendlicher und junger Erwachsener Vorrang einräumen, um deren Gesundheitsergebnisse und Lebensqualität zu optimieren, sagt sie.

© Psylex.de – Quellenangabe: Psycho-Oncology (2022). DOI: 10.1002/pon.5849

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