Einsamkeit: Höheres Risiko für künftige Arbeitslosigkeit

Einsamkeitsgefühle sind mit einem höheren Risiko künftiger Arbeitslosigkeit verbunden

Einsamkeit: Höheres Risiko für künftige Arbeitslosigkeit

29.04.2022 Frühere Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass Arbeitslosigkeit zu Einsamkeit führen kann. Eine neue Studie der Universität Exeter untersuchte, ob auch das Gegenteil in der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zutrifft.

Die in der Fachzeitschrift BMC Public Health veröffentlichte Studie ergab, dass Personen mit Einsamkeitsgefühlen später mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit arbeitslos wurden. Die Analyse bestätigte auch frühere Ergebnisse, wonach der umgekehrte Fall zutrifft: Arbeitslose Menschen fühlten sich später eher einsam.

Die Hauptautorin der Studie Nia Morrish von der Universität Exeter sagt: Angesichts der anhaltenden und potenziell vernichtenden Auswirkungen von Einsamkeit und Arbeitslosigkeit auf die Gesundheit und die Wirtschaft ist die Vorbeugung gegen beide Erfahrungen von entscheidender Bedeutung.

Eine Verringerung der Einsamkeit könnte die Arbeitslosigkeit abmildern und eine Beschäftigung die Einsamkeit verringern, was sich wiederum positiv auf andere Faktoren wie Gesundheit und Lebensqualität auswirken kann. Daher sollte der Einsamkeit besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, mit zusätzlicher Unterstützung durch Arbeitgeber und Regierung, um Gesundheit und Wohlbefinden zu verbessern.

Unsere Untersuchung wurde größtenteils vor der Pandemie durchgeführt, wir vermuten jedoch, dass dieses Problem noch dringlicher sein könnte, da mehr Menschen von zu Hause aus arbeiten und möglicherweise aufgrund von Ängsten im Zusammenhang mit der Pandemie isoliert sind.

Die Studie

Für die Untersuchung wurden Daten von mehr als 15.000 Personen aus der Understanding Society Household Longitudinal Study analysiert, die größtenteils vor der Pandemie erhoben wurden. Das Team analysierte die Antworten der Teilnehmer aus den Jahren 2017-2019 und dann von 2018-2020, wobei Faktoren wie Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Bildung, Familienstand, Haushaltszusammensetzung, Anzahl der eigenen Kinder im Haushalt und Region berücksichtigt wurden.

Hauptautorin Prof. Antonieta Medina-Lara sagt: Einsamkeit ist ein unglaublich wichtiges gesellschaftliches Problem, das oft nur unter dem Aspekt der Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden betrachtet wird.

Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass es auch weiterreichende Auswirkungen geben kann, die sich negativ auf den Einzelnen und die Wirtschaft auswirken könnten. Wir müssen dies weiter erforschen, und es könnte die Grundlage dafür bilden, dass Arbeitgeber oder politische Entscheidungsträger gegen Einsamkeit vorgehen, um mehr Menschen in Arbeit zu halten.

© Psylex.de – Quellenangabe: BMC Public Health, 2022; 22 (1) DOI: 10.1186/s12889-022-13107-x

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