Einsamkeit verbunden mit Albträumen

Interpersonelle Einsamkeit verbunden mit häufigeren und intensiveren Albträumen

Einsamkeit verbunden mit Albträumen

07.08.2024 Einsame Menschen neigen eher zu häufigeren und intensiveren Albträumen laut einer neuen Studie.

Die Ergebnisse sind wichtig, weil sowohl Einsamkeit als auch Schlafstörungen schwerwiegende Probleme für die öffentliche Gesundheit darstellen, so Colin Hesse von der Oregon State University. Sie stehen im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfälle und vorzeitigen Tod.

In einer im Journal of Psychology veröffentlichten Arbeit stellen Hesse und Forscher der University of Arizona, der University of Tampa und der Whitworth University fest, dass Stress ein Teil des Zusammenhangs zwischen Einsamkeit und der Häufigkeit und Intensität von Albträumen ist.

Grübeln und Hyperarousal

Weitere Faktoren, die Einsamkeit mit Albträumen in Verbindung bringen, scheinen Grübeln – Sorgen und Ängste – und Hyperarousal zu sein, das als Zustand besonderer Wachsamkeit und Konzentration beschrieben wird. Wie Stress sind auch Grübeln und Hyperarousal Geisteszustände, die mit Einsamkeit in Verbindung gebracht werden.

Die Ergebnisse der Studie unter der Leitung von Kory Floyd von der University of Arizona beleuchten nicht nur eine mögliche negative Auswirkung von zu wenig zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern stehen laut den Forschern auch im Einklang mit der evolutionären Theorie der Einsamkeit, die besagt, dass ein Gefühl der Zugehörigkeit für das menschliche Überleben unerlässlich ist.

Die Forscher weisen darauf hin, dass Einsamkeit ein weit verbreiteter Zustand ist, der das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigt und eine Reihe von Leiden verursacht, darunter Schlafstörungen. Das Erleben von Albträumen ist eine Ursache für die Beeinträchtigung der Schlafqualität.

Die Ergebnisse, die Einsamkeit mit Albträumen in Verbindung bringen – und zwar eher korrelativ als ursächlich, wie Hesse betont -, stammen aus Erhebungen der Autoren, die mehr als 1.600 Erwachsene in den Vereinigten Staaten im Alter von 18 bis 81 Jahren umfassten.

Die Ergebnisse bieten auch eine Erklärung für Albträume, die in der Evolution begründet ist – Menschen haben sich so entwickelt, dass sie Stress, Grübeln und besondere Wachsamkeit erleben, wenn sie einsam sind – und nicht durch Umweltfaktoren, wie z. B. das Erleben eines Traumas.

„Es ist noch zu früh, um konkret über spezifische Maßnahmen zu sprechen“, so Hesse, aber unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Behandlung von Einsamkeit dazu beitragen könnte, die Alptraum-Erfahrungen von Menschen zu verringern. Das ist eine Möglichkeit, die in kontrollierten, klinischen Studien untersucht werden sollte.

© Psylex.de – Quellenangabe: The Journal of Psychology (2024). DOI: 10.1080/00223980.2024.2378418

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