Studie findet stärkeren Zusammenhang zwischen Hitze, relativer Luftfeuchtigkeit und Suizid bei Frauen und Jugendlichen
27.11.2021 Seit einigen Jahren gibt es empirische Belege dafür, dass die Auswirkungen des „vom Menschen verursachten“ Klimawandels und insbesondere der Hitze erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben könnten, schreiben Forscher.
So wurden in der Vergangenheit in Ländern wie Australien, den USA, Mexiko, Indien, Finnland sowie England und Wales Zusammenhänge zwischen Hitzewellen und Temperaturanstieg und Suizid festgestellt.
Neue Forschungsarbeiten, die den Zusammenhang zwischen Suizid und Hitze auf globaler Ebene untersuchten, haben jedoch ergeben, dass die Temperatur allein möglicherweise nicht ausreicht, um die Risiken eines sich rasch verändernden Klimas zu verstehen, sondern dass auch die Luftfeuchtigkeit berücksichtigt werden muss.
Die Studie
Die in Scientific Reports veröffentlichte Studie wurde von einem internationalen Team von Wissenschaftlern um Fernando Florido Ngu vom University College London durchgeführt und hat einige Schlüsselergebnisse erbracht, die weitreichende Auswirkungen laut den Forschern haben könnten, wenn sich der Planet weiterhin auf demselben Klimakurs befindet.
Für die Studie wurden Daten aus 60 Ländern zwischen 1979 und 2016 ausgewertet, wobei der mögliche Zusammenhang zwischen tödlichen Selbstverletzungen (Suizid), Hitzewellen und relativer Luftfeuchtigkeit untersucht.
Es wurden Daten von Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) und dem britischen Met Office Hadley Center des Vereinigten Königreichs zur Häufigkeit von Hitzewellen, der relativen Luftfeuchtigkeit im Verhältnis zur Bevölkerung und die registrierten Suizidfälle analysiert.
Die Ergebnisse
Die Untersuchung ergab einen deutlichen Zusammenhang zwischen Perioden hoher Luftfeuchtigkeit und der Häufigkeit von Suiziden, wobei das Risiko einer tödlichen vorsätzlichen Selbstverletzung in Verbindung mit Luftfeuchtigkeit höher war als bei Hitzewellen.
Darüber hinaus ergab die Untersuchung, dass sowohl jüngere Altersgruppen als auch Frauen bei Veränderungen der Luftfeuchtigkeit und bei Hitzewellen stärker von Suiziden betroffen zu sein schienen als der Rest der Bevölkerung.
© Psylex.de – Quellenangabe: Scientific Reports (2021). DOI: 10.1038/s41598-021-01448-3
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