Hypermobile Gelenke: Erhöhtes Risiko für Depressionen und Ängste

Variantes Bindegewebe (Gelenkhypermobilität) und seine Bedeutung für Depressionen und Angstzustände bei Heranwachsenden

Hypermobile Gelenke: Erhöhtes Risiko für Depressionen und Ängste

02.12.2022 Laut einer neuen im BMJ Open veröffentlichten Studie der Brighton and Sussex Medical School (BSMS) besteht ein Zusammenhang zwischen Gelenkhypermobilität und dem Auftreten von Depressionen und Ängsten im Jugendalter.

Die Forscher fanden heraus, dass junge Menschen mit Gelenkhypermobilität häufiger an Depressionen und Ängsten litten und dass die psychiatrischen Symptome bei den hypermobilen Teilnehmern auch stärker ausgeprägt waren.

Dr. Jessica Eccles, Clinical Senior Lecturer BSMS und MQ Arthritis Research UK Fellow und Hauptautorin, sagte: „Viele psychiatrische Probleme, einschließlich Depressionen und Angststörungen, beginnen vor dem 25. Lebensjahr. Deshalb ist es wichtig, die Faktoren zu ermitteln, die das Risiko für diese Störungen erhöhen können. Wenn wir den Zusammenhang zwischen Hypermobilität und Depressionen und Ängsten kennen, können wir an der Entwicklung geeigneter und wirksamer Behandlungen arbeiten.“

Hypermobilität der Gelenke wird durch einen genetischen Unterschied im Bindegewebe verursacht, und da das Bindegewebe überall im Körper vorhanden ist, beeinflusst es auch unser Kampf-oder-Flucht-Nervensystem, schreiben die Studienautoren. Wenn dieser Teil unseres Nervensystems anders funktioniert, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sich psychische Gesundheitsprobleme entwickeln.

Hypermobilität der Gelenke bei Frauen und Männern

Die Studie ergab auch, dass die Hypermobilität der Gelenke bei Frauen häufiger auftritt als bei Männern. Allerdings erhöhte nur bei Männern eine Gelenkhypermobilität im Alter von 14 Jahren das Risiko für eine Depression im Alter von 18 Jahren.

Obwohl Gelenkhypermobilität bei Erwachsenen mit Angststörungen in Verbindung gebracht wird, wurde dieser Zusammenhang bisher noch nicht in einer großen Stichprobe von Kindern oder Jugendlichen untersucht.

Die Studie

Die Forscher nutzten eine bestehende Datenbank der Avon Longitudinal Study of Parents and Children (ALSPAC), in der Daten von über 14.000 Kindern und ihren Eltern oder Betreuungspersonen gesammelt wurden, und untersuchten sie auf Gelenkhypermobilität im Alter von 14 und 18 Jahren sowie auf Depressionen und Ängste im Alter von 18 Jahren. Anschließend wurde mit Hilfe statistischer Tests der Zusammenhang zwischen Gelenkhypermobilität und Depressionen und Ängsten untersucht.

Geschlechtsübergreifend war die Diagnose von JHS im Alter von 18 Jahren mit dem Vorhandensein einer depressiven Störung (bereinigte OR: 3,53 (95% CI: 1,67 bis 7,40); p=0,001), Angststörung (bereinigte OR: 3,14 (95% CI: 1,52 bis 6,46); p=0,002), Angstniveau (B=8,08, t(3278)=3,95; p<0,001) und dem Grad der psychiatrischen Symptomatik (B=5,89, t(3442)=5,50; p<0,001) verbunden.

© Psylex.de – Quellenangabe: BMJ Open (2022). DOI: 10.1136/bmjopen-2022-066130

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