Kann LSD psychische Stärke und Resilienz geben?

Studie untersuchte, ob LSD dauerhaft psychologische Widerstandsfähigkeit verleihen kann; eine Untersuchung mit Konsumenten, deren Arbeitsplatz verloren ging

Kann LSD psychische Stärke und Resilienz geben?

24.06.2024 Lebenslanger LSD-Konsum geht mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einher, nach dem Verlust des Arbeitsplatzes unter schweren psychischen Problemen zu leiden laut einer in PLOS ONE veröffentlichten Studie.

Frühere Studien haben ergeben, dass Menschen, die Psychedelika wie Lysergsäurediethylamid (LSD) konsumieren, auf Skalen mit positiven psychologischen Merkmalen besser abschneiden als Nichtkonsumenten. Es war jedoch unklar, ob sich dies in einer besseren Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit) bei stressigen Lebensereignissen niederschlägt.

Für die neue Arbeit wurden öffentlich zugängliche Daten aus der Nationalen Erhebung über Drogenkonsum und Gesundheit (National Survey on Drug Use and Health) von 2008 bis 2019 über die zivile, nicht institutionalisierte Bevölkerung der Vereinigten Staaten verwendet. Studienautor Dr. Benjamin Korman von der Universität Konstanz analysierte die Daten von 15.854 Erwachsenen, die innerhalb des letzten Jahres beschäftigt waren, zum Zeitpunkt der Erhebung aber arbeitslos und auf der Suche nach einem Arbeitsplatz waren.

520 der in die Analyse einbezogenen Befragten gaben an, vor ihrem Arbeitsplatzverlust LSD konsumiert zu haben. Diese Personen berichteten mit etwa 1,6- bis 1,7-facher Wahrscheinlichkeit über eine anschließende schwere psychische Belastung innerhalb des letzten Monats im Vergleich zu denjenigen, die keinen LSD-Konsum angegeben hatten. In ähnlicher Weise wurde früherer LSD-Konsum mit stärkeren Symptomen (nicht-schwerer) psychischer Belastung innerhalb des letzten Monats in Verbindung gebracht. Diese Zusammenhänge blieben auch nach Kontrolle der soziodemografischen Variablen bestehen.

Korman sagte, dass die aktuelle Studie keine Hinweise darauf gefunden hat, dass LSD-Konsumenten psychologisch widerstandsfähiger gegenüber zukünftigen Stressfaktoren sind. Er weist jedoch auch darauf hin, dass die Studie keine Kontrolle über den zeitlichen Zusammenhang zwischen LSD-Konsum und Arbeitsplatzverlust bieten könne. Darüber hinaus können die Ergebnisse nicht extrapoliert werden, um Schlussfolgerungen über andere Arten von Psychedelika, andere Arten von Lebensstress oder die klinische Verwendung von LSD zu ziehen.

Korman fügt hinzu: „Diese Studie stellt frühere Ergebnisse in Frage, die den klassischen Psychedelika-Konsum mit psychologischer Stärke und Resilienz in Verbindung bringen, indem sie zeigt, dass der frühere Konsum von Lysergsäurediethylamid (LSD) mit größerer psychischer Belastung nach einem späteren Arbeitsplatzverlust verbunden ist.“

© Psylex.de – Quellenangabe: PLoS ONE DOI 10.1371/journal.pone.0304991

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