Kindheitstrauma und spätere schizotypisches Verhalten

Studie zeigt spezifische Zusammenhänge zwischen Kindheitstrauma und Schizotypie-Dimensionen bei Jugendlichen

Kindheitstrauma und spätere schizotypisches Verhalten

09.05.2023 Kindheit und Jugend sind kritische Phasen für die Entwicklung des Gehirns. Es ist eine Zeit der Herausforderungen und des Stresses durch die Umwelt.

Die heranwachsende Bevölkerung ist besonders anfällig für Kindheitstraumata, die die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse und die Cortisol-Rückkopplungsschleife stören können, was das potenzielle Risiko der Entwicklung psychotischer Symptome und anderer Psychopathologien erhöht.

Der Zusammenhang zwischen Kindheitstrauma, Vulnerabilität und affektiven Symptomen in der jugendlichen Bevölkerung ist jedoch nach wie vor unklar.

Zur Klärung dieser Frage führten Dr. Raymond Chan vom Institut für Psychologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und seine Mitarbeiter eine Studie durch, in der sie speziell die Netzwerkstruktur und den Zusammenhang zwischen Kindheitstraumata, schizotypischen Merkmalen und anderen Psychopathologien bei 1.813 College-Studenten untersuchten. Die Ergebnisse wurden im Asian Journal of Psychiatry veröffentlicht.

Alle Teilnehmer füllten die Online-Selbstauskunft zu Kindheitstrauma, Motivation, schizotypischen Merkmalen, depressiven Symptomen und bipolaren Merkmalen aus. Die Ergebnisse einer Netzwerkanalyse zeigten, dass Kindheitstraumata signifikant mit Schizotypie und Motivation korreliert waren.

Subsidiäre Analysen zeigten auch, dass Teilnehmer mit einem hohen Grad an schizotypischen Merkmalen eine höhere globale Stärke aufwiesen als Teilnehmer mit einem niedrigen Grad an schizotypischen Merkmalen, obwohl sich die beiden Gruppen in ihren Netzwerkstrukturen nicht unterschieden.

Auch zwischen männlichen und weiblichen Teilnehmern gab es keinen signifikanten Unterschied in der Netzwerkstruktur. Diese Ergebnisse wurden auch in einer unabhängigen Stichprobe von 427 Teilnehmern repliziert, was auf die Robustheit und Stabilität der Ergebnisse hindeutet.

Insgesamt deuten diese Ergebnisse auf spezifische Assoziationen zwischen Kindheitstraumata und Schizotypiedimensionen in der jugendlichen Bevölkerung hin und helfen uns, das Zusammenspiel zwischen Kindheitstraumata und der Entwicklung von Psychopathologien zu verstehen, schreiben die Studienautoren.

Das Team von Chan sammelt nun transdiagnostische klinische Daten unter Verwendung desselben Fragebogensatzes und will untersuchen, ob ein ähnlicher, aber stärkerer Zusammenhang bei Patienten mit anderen psychischen Störungen besteht.

© Psylex.de – Quellenangabe: Asian Journal of Psychiatry (2023). DOI: 10.1016/j.ajp.2023.103598

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