Neuroentwicklung bei Kindern mit hohem familiären Risiko für Schizophrenie / Bipolare Störung

Studie untersuchte neurokognitive Untergruppen bei Kindern mit hohem familiären Risiko für Schizophrenie oder bipolare Störung: Stabilität oder Veränderung der Subgruppenzugehörigkeit im Alter von 7 bis 11 Jahren

Neuroentwicklung bei Kindern mit hohem familiären Risiko für Schizophrenie / Bipolare Störung

19.11.2022 Die meisten Kinder mit einem familiären Hochrisikoprofil für Schizophrenie (FHR-SZ) oder einer bipolaren Störung (FHR-BP) haben eine stabile neurokognitive Entwicklung, aber einige gehen in eine andere, meist stärker beeinträchtigte Untergruppe über laut einer online im Schizophrenia Bulletin veröffentlichten Studie.

Christina Bruun Knudsen vom Aarhus University Hospital-Psychiatry in Dänemark und Kollegen untersuchten Übergänge zwischen neurokognitiven Untergruppen bei Kindern mit FHR-SZ oder FHR-BP im Alter von 7 bis 11 Jahren in einer latenten Profilanalyse, die zur Identifizierung von Untergruppen bei zwei Beurteilungen auf der Grundlage der Leistungen von 320 Kindern in acht neurokognitiven Funktionen verwendet wurde. Die zeitliche Stabilität der Untergruppenzugehörigkeit wurde untersucht. Eine Referenzgruppe von bevölkerungsbasierten Kontrollen wurde berücksichtigt (199 im Alter von 7 Jahren; 178 im Alter von 11 Jahren).

  • Die Forscher identifizierten drei Untergruppen auf der Grundlage der neurokognitiven Leistungen zu beiden Zeitpunkten: mäßig bis schwer beeinträchtigte, leicht beeinträchtigte und überdurchschnittliche Subgruppen.
  • Insgesamt wechselten 12,8 Prozent der Kinder in eine andere Untergruppe; 85,2 Prozent wechselten in eine stärker beeinträchtigte Untergruppe.
  • Kinder, die in eine stärker beeinträchtigte Untergruppe wechselten, unterschieden sich von nicht wechselnden Kindern durch die elterliche Diagnose einer Schizophrenie, nicht aber durch die elterliche Diagnose einer bipolaren Störung, die globale Funktionsfähigkeit im Alter von 7 Jahren, die Psychopathologie oder das Geschlecht.

„Die meisten Kinder blieben bei der Nachuntersuchung in ihrer Untergruppe und zeigten eine stabile neurokognitive Entwicklung im Alter von 7 bis 11 Jahren“, schreiben die Autoren. „Eine beträchtliche Minderheit von Kindern wechselte jedoch die Zugehörigkeit zur Untergruppe, wobei fast alle Wechsel zu einer stärker beeinträchtigten Untergruppe erfolgten, was auf Entwicklungsverzögerungen hinweist.“

© Psylex.de – Quellenangabe: Schizophrenia Bulletin, sbac134, https://doi.org/10.1093/schbul/sbac134

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