Wechseljahre, Menopause – Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS)

Wechseljahre, Menopause und Chronisches Müdigkeitssyndrom

06.02.2015 Eine aktuelle Studie zeigt eine Verbindung zwischen einer frühen Menopause, gynäkologischen Problemen, Beckenschmerzen und dem chronischen Erschöpfungssyndrom, und könnte damit erklären, warum CFS zwei bis viermal häufiger bei Frauen vorkommt als bei Männern.

In einer Langzeitstudie mit 84 Frauen mit Chronischem Müdigkeitssyndrom und 73 gesunden Kontrollteilnehmerinnen von Forschern der Centers for Disease Control in den USA zeigten sich große Unterschiede zwischen den Gruppen.

Beckenschmerzen

Die Frauen mit CFS hatten etwa 12-mal wahrscheinlicher Beckenschmerzen, die nicht auf die Menstruation bezogen waren, (wie durch Beckenboden-Funktionsstörungen, interstitielle Zystitis / schmerzhaftes Blasen-Syndrom oder IC / PBS und Reizdarmsyndrom) als die Kontrollen.

Blutungen

Die Frauen mit CFS berichteten auch über

  • viel häufigere Blutungen (74% vs. 42%) und
  • stärkere Blutungen zwischen den Perioden (38% vs. 22%) sowie über
  • wegfallende Perioden (49% vs. 23%).

Außerdem verwendeten sie Hormone für andere Zwecke außer Empfängnisverhütung (wie zur Behandlung von unregelmäßigen Perioden, menopausalen Symptomen oder Knochenverlust) viel häufiger (57% vs 26%).

Gynäkologische Operation, Hysterektomie

  • Die meisten Frauen mit CFS 66% hatten mindestens eine gynäkologische Operation hinter sich verglichen mit nur 32% der Kontrollteilnehmerinnen,
  • am häufigsten wurde eine Hysterektomie (55% gegen 19%) durchgeführt.
  • Frauen mit Chronischem Müdigkeitssyndrom erlebten früh ihre Wechseljahre (im Alter von 45 oder davor) wegen Hysterektomie häufiger (62% vs. 33%). (Chirurgische Wechseljahre treten sofort auf, wenn beide Eierstöcke bei einer Hysterektomie entfernt wurden und oft vorzeitig, selbst wenn Eierstöcke erhalten werden.)

Blutungen aufgrund einer Hysterektomie traten bei Frauen mit CFS deutlich öfter auf. Sie erlebten auch eine frühere natürliche Menopause, aber die Zahlen waren zu klein, um eine deutliche Differenz aufzeigen zu können.

Obwohl CFS zuvor schon mit Beckenschmerzen und gynäkologischen Bedingungen wie Endometriose, Ic-/PBS, polyzystischen Eierstöcken und Menstruationsanomalien in Verbindung gebracht wurde, ist dies die erste Studie, die einen Zusammenhang mit einem frühen Beginn der Wechseljahre zeigt.

Anomalien bei den Geschlechtshormonen oder deren früher Rückgang oder Ausbleiben könnten diesen Verbindungen zugrundeliegen; dies müsse in weiteren Studien geklärt werden.

Aber derweil sollten Frauen mit diesen gynäkologischen Problemen und Beckenschmerzen auf Symptome von Chronisches Erschöpfungssyndrom wie z.B. Schlaf- oder Gedächtnisproblemen, Muskel und Gelenkschmerzen und anhaltende Verschlechterungen des Zustands nach Belastungen überwacht werden, sagten die Forscher in der Zeitschrift Menopause.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Menopause (The North American Menopause Society), Centers for Disease Control; Feb. 2015

Beiträge zu “Wechseljahre, Menopause – Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS)”

  1. Der Text ist für mich ein Aha-Erlebnis. Seit 15Jahren leide ich an chronischer Erschöpfung und nach und nach sind die oben genannten Symptome hinzugekommen. Diagnose wurde immer nur angedeutet, aber nie konkret gestellt. Ebenso vor ca. 15Jahren wurde infolge einer Zyste ein Eierstock entfernt. Es hilft mir, wenn ich auf „Erklärungen“ bzw. Erkenntnisse treffe. Ich fühle mich dann endlich einmal ernst genommen und erkenne, doch es gibt sie, die Leute, die etwas von diesem seltsamen Leiden verstehen und somit vielleicht auch die Personen, die davon betroffen sind. Persönlich kenne ich jedoch wenige davon. Sogar im engeren Umfeld geht das genannte Leid meist zu einem Ohr rein und dem anderen wieder raus. Obwohl die genannte Studie schon etwas älter ist, auf diese konkrete Thematik bin ich in Bezug auf Cfs noch nie gestossen. Ich werde meinen jetzigen Arzt, welcher mir bereits sehr helfen konnte, darauf ansprechen. Wünsche allen, die sich ebenfalls mit dieser komplexen Erkrankung ein lebenswertes Leben erarbeiten müssen, alles erdenklich Gute.

Was denken Sie darüber? Oder haben Sie Erfahrungen damit gemacht?


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