Migräne und Schlaganfall
Neurologische Erkrankungen – Migräneschmerzen
Kein Zusammenhang zwischen ’stillen Schlaganfällen‘ und Migräne mit Aura
05.05.2016 Eine große Querschnittstudie der Syddansk Universitet verglich die MRT-Aufnahmen von Frauen mit Migräne mit Aura und die von Frauen ohne Migräne.
Es konnten keine Unterschiede zwischen diesen beiden Frauen-Gruppen hinsichtlich Zahl der stillen Hirninfarkte (mangelnde Durchblutung von Hirnregionen) und sogenannten Hyperintensitäten der weißen Substanz (Läsionen der Nervenbahnen) im Gehirn festgestellt werden laut dem Bericht in der Zeitschrift Brain.
Mehr als 10 % der weiblichen Bevölkerung leidet unter Migräne. Migräne mit Aura wird von einem Drittel dieser Personengruppe berichtet, schreiben die Neurowissenschaftler.
Frühere Studien berichteten über eine mögliche Verbindung zwischen Migräne und einer erhöhten Gefahr für stille (manchmal auch ’stumm‘ genannte) Gehirninfarkte und Hyperintensitäten der weißen Hirnsubstanz (WMH) besonders bei Frauen, die unter Migräne mit Aura leiden. Auch sollen stille Hirnschläge und WMH die Gefahr für Demenz vergrößern, schreiben die Wissenschaftler von der Syddansk Universitet.
Die Forscher suchten nach Frauen zwischen 30 und 60 Jahren im dänischen Zwillingsregister, von denen es MRT-Scans gab. Dieses nationale Register ermöglichte es ihnen, 172 Frauen mit Migräne und Aura sowie 139 Frauen ohne Migräne miteinander zu vergleichen. Vierunddreißig Zwillingsgeschwister, die nicht wie ihre Geschwister unter Migräne mit Aura litten, wurden ebenfalls gescannt.
Die Forscher unter der Leitung von Dr. David Gaist fanden keine Verbindung zwischen Migräne mit Aura und stillen Schlaganfällen oder Hyperintensitäten weißer Substanz. Dies galt für die Hauptanalyse als auch für den Vergleich mit den Zwillingsgeschwistern.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Syddansk Universitet, Brain – doi.org/10.1093/brain/aww099; Mai 2016
Studie untersuchte mögliche Verbindungen zwischen Migräne mit und ohne Aura und einem höheren Schlaganfallrisiko
24.01.2019 Migräne mit Aura war mit einem erhöhten Risiko eines ischämischen Schlaganfalls in der Studie Atherosclerosis Risk in Communities verbunden, aber eine kürzlich im Kopfschmerz veröffentlichte Post-Hoc-Analyse zeigt unerwartete Ergebnisse.
Beginn der Auramigräne spielt eine Rolle
Sie deuten darauf hin, dass der Beginn einer solchen Migräne vor dem Alter von 50 Jahren nicht mit diesem Risiko verbunden ist.
Der spätere Beginn der Migräne mit Aura war jedoch mit einem höheren Risiko verbunden. Migräniker ohne Aura zeigten insgesamt kein erhöhtes Schlaganfallrisiko.
Die Analyse umfasste 447 Migräniker mit Aura (MA) und 1.128 ohne Aura (MO) unter 11.592 Teilnehmern (ältere Männer und Frauen mit einer Vorgeschichte von Migräne).
Kein erhöhtes Risiko bei auraloser Migräner
Über 20 Jahre hinweg gab es ein doppelt so hohes Risiko für einen ischämischen Schlaganfall, wenn das Alter bei Beginn der Auramigräne 50 Jahre oder älter war, verglichen mit Personen ohne Kopfschmerzen.
MA-Beginn unter dem 50. Lebensjahr war nicht mit einem Schlaganfall verbunden. Auch war die auralose Migräne nicht mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden, unabhängig vom Alter des Auftretens.
In der älteren Bevölkerung in dieser Studie betrug das absolute Schlaganfallrisiko bei MA 37/447 (8,27 Prozent) und bei MO 48/1.128 (4,25 Prozent).
© PSYLEX.de – Quellenangabe: The Journal of Head and Face Pain (2019). DOI: 10.1111/head.13468
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