- SCI: Vorstufe zu Alzheimer?
- Meditation und Musik können helfen, frühe Gedächtnisverluste bei Erwachsenen mit Demenzrisiko umzukehren
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SCI: Vorstufe zu Alzheimer?
Wenn Sie sich nicht an kürzlich erwähnte Namen erinnern können, oder wenn Sie vergessen haben, wo Sie Ihren Schlüssel hingelegt haben, könnte dies ein frühes Zeichen eines kognitiven Rückgangs bei Personen ab dem Alter von 65 sein.
Schlüssel vergessen … Alzheimer?
Die Bedingung wird subjektive kognitive Beeinträchtigung (subjective cognitive impairment – SCI) genannt und betrifft zwischen 25% und 50% der entsprechenden Bevölkerungsgruppe.
Eine in der Zeitschrift Alzheimer’s & Dementia herausgegebene neue Studie, fand heraus, dass gesunde ältere Erwachsene, die über subjektive kognitive Störung berichteten, 4,5-mal wahrscheinlicher fortgeschrittenere Gedächtnisverluste, leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI) oder Alzheimer und Demenz bekommen, als diejenigen, die frei von subjektiver kognitiver Beeinträchtigung waren.
Die Forscher der NYU Langone, Medical Center, führten eine Langzeitstudie mit 213 Erwachsene mit und ohne SCI über einen Durchschnitt von sieben Jahren durch, wobei die Daten fast zwei Jahrzehnte erfasst wurden.
Leichte kognitive Beeinträchtigung
Kognitiver Rückgang bis MCI oder Alzheimer Krankheit wurden bei 54 Prozent von SCI-Personen beobachtet, aber nur bei 15 Prozent der Personen, die von SCI frei waren.
Dies ist die erste Studie, die leichte kognitive Beeinträchtigung und Demenz als Kriterium einsetzt, und SCI als einen möglichen Vorläufer von Alzheimer-Krankheit präsentiert, sagte Barry Reisberg, MD Professor der Psychiatrie am NYU Langone medizinischem Zentrum.
Die Befunde zeigen, dass ein bedeutsamer Prozentsatz der Menschen mit frühen subjektiven Symptomen weitere kognitive Verluste erfahren können, während dies nur bei wenigen Personen ohne diese Symptome zutrifft. Wenn der Rückgang bei denen ohne SCI-Symptome auftritt, dauert er beträchtlich länger als bei denen mit subjektiven kognitiven Symptomen.
Diese faszinierenden Ergebnisse beschreiben die mögliche Beziehung zwischen frühen Anzeichen für Gedächnisverlust und der Entwicklung ernsterer Beeinträchtigungen. Dies ist äußerst wichtig zu wissen, da wir nach Wegen suchen festzustellen, wer ein höheres Risiko trägt und für wen frühe Interventionen erfolgreich sein könnten, sagte Doktor Neil Buckholtz.
Laut den Autoren können Wissenschaftler und Ärzte die Prävention von Alzheimer in der SCI-Stufe nun in Angriff nehmen, mehr als 20 Jahre bevor Demenz offensichtlich wird.
„Diese Befunde unterstreichen auch die Wichtigkeit, dass Kliniker nachfragen und zuhören bei Sorgen bezüglich der Veränderungen bei Erkennungsvermögen und Gedächtnis unter ihren alternden Patienten.“
Quelle: NYU Langone Medical Center / New York University School of Medicine, Jan. 2010
Meditation und Musik können helfen, frühe Gedächtnisverluste bei Erwachsenen mit Demenzrisiko umzukehren
23.01.2017 In einer aktuellen im Journal of Alzheimer’s Disease veröffentlichten Studie mit Erwachsenen mit frühem Gedächtnisverlust (Subjektive kognitive Störung – SCD) zeigte sich, dass das Praktizieren einer einfachen Meditation oder das Hören von Musik mehrere Vorteile für ältere Erwachsene mit vorklinischem Gedächtnisschwund haben können.
Vorklinischer Gedächtnisschwund
Bild: Gerd Altmann
In dieser randomisiert kontrollierten Studie mit 60 älteren Erwachsenen mit Subjektiver kognitiver Beeinträchtigung (SCI) – einer Bedingung, die im vorklinischen Bereich der Alzheimerkrankheit auftreten kann – wurden die Teilnehmer entweder einer Anfänger-Meditation (Kirtan Kriya) oder einem Musik-Programm zugeteilt. Sie sollten 12 Minuten / Tag über 12 Wochen jeweils diesen Programmen folgen.
Verbesserungen der Gedächtnis- und kognitiven Funktionen
Sowohl die Meditation- als auch die Musik-Gruppe erreichten vordefinierte und deutliche Verbesserungen bei der subjektiven Gedächtnisfunktion und objektiven kognitiven Leistung innerhalb von 3 Monaten.
Die Teilnehmer profitierten auf Gebieten der kognitiven Funktionen, die am wahrscheinlichsten bei vorklinischen und frühen Stufen der Demenz (z.B. Aufmerksamkeit, Exekutivfunktion, Verarbeitungsgeschwindigkeit und subjektive Gedächtnisfunktion) beeinträchtigt werden.
Die wesentlichen bei Gedächtnis und Kognition beobachteten Gewinne wurden aufrechterhalten oder sogar bis zur Nachtestung nach 6 Monaten (3 Monate nach Behandlungsende) ausgebaut.
Stimmung, Schlaf, und Lebensqualität verbesserten sich
Beide Gruppen zeigten auch Verbesserungen bei Schlaf, Stimmung, Stress, Wohlbefinden und Lebensqualität, wobei die Gewinne in der Meditationsgruppe höher waren. Auch hier wurden die erreichten Verbesserungen bis zum 6 Monat aufrechterhalten oder ausgebaut.
Die Wissenschaftler um Kim Innes und Terry Kit Selfe von der West Virginia University fassen zusammen, dass zwei einfache Geist-Körper-Methoden – Kirtan-Kriya-Meditation und Musikhören nicht nur Stimmung, Schlaf, und Lebensqualität verbessern können, sondern auch kognitive Funktionen und subjektive Gedächtnisverluste bei älteren Erwachsenen mit SCI umkehren können.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: West Virginia University, Journal of Alzheimer’s Disease – DOI: 10.3233/JAD-160867; Jan. 2017