Besessenheit in Bezug auf Misserfolge und Streben nach Perfektion stehen im Zusammenhang mit Burnout
24.04.2022 Sportler, die nach Perfektion streben und sich auf ihre Fehler fixieren, haben ein erhöhtes Risiko für Burnout laut einer von der Universität Essex geleiteten und im Journal of Clinical Sport Psychology veröffentlichten Studie.
Mehr als 250 Sportler – sowohl in Einzel- als auch in Mannschaftssportarten – wurden untersucht. Die Forscher stellten dabei fest, dass übermäßig selbstkritische Wettkämpfer, die selbst auf kleine Fehler negativ reagieren, Gefahr laufen, psychische Probleme zu entwickeln.
Auch perfektionistische Bedenken – eine Besessenheit und übermäßige Reaktion auf wahrgenommene Misserfolge – stand in engem Zusammenhang mit Burnout bei den Sportlern.
Diese Fixierung auf Misserfolge kann dazu führen, dass sie jede Leistung als unzureichend und bevorstehende Wettkämpfe als unverhältnismäßig stressig ansehen und eine sich selbst erfüllende Leistungsprophezeiung schaffen.
Burnout im Sport
Alle an der Studie teilnehmenden Männer und Frauen nahmen seit mehr als acht Jahren an Wettkämpfen teil, waren im Durchschnitt 21 Jahre alt und trainierten auf verschiedenen Ebenen, von der Universität bis zur internationalen Ebene. Sie wurden auf Stress, Burnout und Perfektionismus untersucht.
Die Athleten betrieben eine Vielzahl von Sportarten, darunter Leichtathletik, Golf, Gewichtheben, Fußball, Netzball und Hockey.
Burnout im Sport wird definiert als ein vermindertes Gefühl der Erfüllung und Leistungsbereitschaft, anhaltende Erschöpfung und ein Verlust der Liebe zu ihrem Sport.
Gegenmaßnahmen
Kognitive Verhaltenstherapie, Achtsamkeit und die Entwicklung einer freundlicheren Einstellung zur Verringerung perfektionistischer Bedenken könnte laut den Forschern möglicherweise Burnout verhindern.
Studienautor Luke Olsson Olsson sagt weiter, dass „es notwendig ist, Sportler vor einem Burnout zu bewahren“.
„Im Fall unserer Untersuchung sollten die Sportler selbst darauf achten, dass das Streben nach Perfektion und eine übermäßige Selbstkritik wahrscheinlich mehr schaden als nützen.“
„Ich glaube, dass es für die Athleten besser ist, weniger selbstkritisch zu sein, was es ihnen ermöglichen sollte, Leistungserfolge zu feiern und Misserfolge als Gelegenheit zu sehen, darüber nachzudenken und sich zu verbessern, anstatt sich selbst fertigzumachen.“
© Psylex.de – Quellenangabe: Journal of Clinical Sport Psychology (2021). DOI: 10.1123/jcsp.2021-0030