Prämenstruelle Störungen und perinatale Depression

Der bidirektionale Zusammenhang zwischen prämenstruellen Störungen und perinataler Depression

Prämenstruelle Störungen und perinatale Depression

29.03.2024 Frauen, die unter prämenstruellen Störungen leiden, haben ein höheres Risiko, eine perinatale Depression zu entwickeln, als Frauen, bei denen dies nicht der Fall ist laut einer im Open-Access-Journal PLOS Medicine veröffentlichten Studie. Der Zusammenhang besteht in beide Richtungen: Frauen mit perinataler Depression haben auch ein höheres Risiko, nach der Schwangerschaft und Geburt prämenstruelle Störungen zu entwickeln. Die Studie legt nahe, dass ein gemeinsamer Mechanismus zu den beiden Erkrankungen beitragen könnte.

Menstruierende Frauen erleben zyklische Hormonschwankungen während der Pubertät, des Menstruationszyklus, der Schwangerschaft und der Menopause. Manche Frauen leiden während dieser Schwankungen unter schwer zu bewältigenden Symptomen wie Niedergeschlagenheit und Depressionen. Zwischen einem Fünftel und einem Drittel der Frauen sind Berichten zufolge von prämenstruellen Störungen betroffen, und 11 % der Mütter leiden unter perinatalen Depressionen – depressiven Symptomen während der Schwangerschaft und bis zu 12 Monate nach der Geburt.

Qian Yang und Kollegen vom Karolinska Institutet, Schweden, und der Universität von Island nutzten die schwedischen landesweiten Register von 2001 bis 2018 und identifizierten 84.949 Frauen mit perinataler Depression und 849.482 nicht betroffene Frauen.

Die Forscher glichen die Frauen nach Alter und Kalenderjahr ab und kontrollierten außerdem demografische Faktoren, Rauchen, BMI, Parität und psychiatrische Erkrankungen in der Vergangenheit.

Von den Frauen mit perinataler Depression hatten fast 3 % prämenstruelle Störungen vor der Schwangerschaft, verglichen mit 0,6 % der nicht-betroffenen Frauen. Frauen mit perinataler Depression berichteten außerdem doppelt so häufig über prämenstruelle Störungen, als die Menstruation nach der Geburt wieder einsetzte, verglichen mit Frauen, die nicht von perinataler Depression betroffen waren.

Die Forschungsergebnisse geben Aufschluss über den Zusammenhang zwischen den beiden Erkrankungen und stützen die Theorie, dass ihnen möglicherweise gemeinsame biologische Mechanismen und/oder Risikofaktoren zugrundeliegen, sagen die Forscher. Das Verständnis dieses Zusammenhangs könnte Gesundheitsdienstleistern dabei helfen, die Unterstützung für die am häufigsten betroffenen Frauen besser auszurichten.

Die Autoren fügen hinzu: „Diese Studie zeigt eine starke bidirektionale Beziehung zwischen perinataler Depression und prämenstruellen Störungen, wobei Daten von über 900.000 Schwangerschaften verwendet wurden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass beide Störungen auf einem Kontinuum existieren können, und unterstreichen, wie wichtig es ist, diese Anfälligkeiten in der klinischen Praxis zu erkennen.“

© Psylex.de – Quellenangabe: PLoS Medicine (2024). DOI: 10.1371/journal.pmed.1004363

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