Merkmale von Mobbingverhalten:
- Mobbing geschieht am Arbeitsplatz oder in der Schule.
- Das Opfer kann also nicht wie im privaten Bereich einfach die „Zusammenarbeit“ beenden, zumindest nicht ohne weitreichendere Konsequenzen (Kündigung und Arbeitslosigkeit, Schulabbruch).
- Konstellation: Opfer und Täter.
- Meist suchen sich mehrere Täter ein Opfer aus.
- Das Verhalten dauert länger an (mindestens 6 Monate) und findet häufiger als ein Mal (mindestens 1x pro Woche). Dieses Merkmal ist wichtig, um es gerichtlich von Streitereien am Arbeitsplatz unterscheiden zu können. Ein einzelner Vorfall ist per Definition noch kein Mobbing.
- Das Verhalten wird vom Opfer subjektiv als belastend empfunden
Mobbing-Opfer entwickeln oft körperliche Krankheitssymptome
27.09.2013 Kinder, die von Mobbern tyrannisiert werden, zögern oft, von den Misshandlungen zu berichten. Aber eine neue Studie zeigt, dass häufige und ungeklärte physische Symptome bei Mobbing-Opfern weit verbreitet sind.
Körperliche Krankheitssymptome
Experten sagen, dass körperliche Krankheitssymptome Eltern und Lehrer auf ein wichtiges Problem hinweisen.
Die Forschung ist ein Analyse von 30 Studien, die fast 220.000 Kinder im Schulalter aus 14 Ländern beinhalteten.
Insgesamt zeigen die Studien, dass gemobbte Kinder mehr als doppelt so häufig wie Kinder, die nicht Opfer von Mobbing waren, sich schlecht oder krank fühlen, selbst wenn es keine offensichtliche Erklärung für ihre Symptome gibt.
Die häufigsten Beschwerden waren Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, Hals- oder Schulterschmerzen, Schwindel, Schwierigkeiten zu atmen, verspannte Muskeln, Übelkeit, Durchfall und Bettnässen.
Krankheitssymptome können Warnzeichen sein
Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass jedes wiederkehrende und ungeklärte körperliche Krankheitssymptome ein Warnzeichen für Mobbing sein kann, sagte Studienautor Gianluca Gini, Dozent für Entwicklungspsychologie an der Universität von Padua in Italien.
Aber wann sind Kopfschmerzen nur Kopfschmerzen und wann ist es ein Hilferuf? Experten sagen: aufmerksam sein und die richtigen Fragen stellen, kann normalerweise Eltern helfen, die Wahrheit zu entdecken.
Kinder reden nicht gerne über ihre Erfahrungen mit Mobbing, sagte Gini, aber sie zu fragen, ob sie sich sicher in der Schule fühlen, ist manchmal ein guter Weg, sie dazu zu bringen aus sich herauszugehen.
Auf Timing der körperlichen Beschwerden achten
Ein anderer Experte sagt, dass es helfen kann, auf das Timing dieser Merkmale bzw. Beschwerden zu achten.
Viele Kinder weigern sich, in die Schule zu gehen. Die Kopfschmerzen und Magenschmerzen sind solange da, bis die Schulglocke klingelt oder der Schulbus abgefahren ist, und dann sind sie magisch verschwunden und die Kinder fühlen sich gut, sagt ein anderer Experte.
Kinder, die Opfer von Bullying geworden sind, können auch traurig oder deprimiert oder als nicht sie selbst erscheinen.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität von Padua, Pediatrics, Sept. 2013
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