Schlaf (Entzündung, Entzündliche Krankheiten)
Schlafpsychologie – Schlafforschung
News und Forschungsartikel, die sich mit dem (schlechten) Schlaf und den Auswirkungen auf Inflammation (Entzündungen) und entzündliche Krankheiten beschäftigen.
Schlechter Schlaf kann zu entzündlichen Krankheiten beitragen
06.07.2016 Eine neue in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry veröffentlichte Meta-Analyse der University of California berichtet, dass ein schlechter Schlaf – Schlafunterbrechungen oder ein zu langes Schlafen – mit einer Erhöhung von Entzündungsmarkern in Zusammenhang steht, was entzündliche Erkrankungen fördern kann.
Zusammenhang mit entzündlichen Krankheiten
Es ist wichtig zu betonen: Sowohl zu viel als auch zu wenig Schlaf scheint mit Inflammation (Entzündung) einherzugehen – ein Prozess, der zu Depression sowie vielen medizinischen (entzündlichen) Krankheiten beiträgt, sagte Dr. John Krystal, Redakteur von Biological Psychiatry.
Nicht ausreichender Schlaf wird als eine Epidemie im Gesundheitswesen von den Gesundheitsbehörden betrachtet. Häufige Schlafstörungen, wie Schlaflosigkeit konnten bereits mit einem erhöhten Risiko für entzündliche Krankheiten und Sterblichkeit in Verbindung gebracht werden.
C-reaktives Protein und Interleukin-6
Einige Substanzen, die als Reaktion auf Entzündungen zunehmen und im Blutstrom zirkulieren – wie C-reaktives Protein (CRP) und Interleukin-6 (IL-6), können Krankheitserscheinungen vorhersagen wie kardiovaskuläre Ereignisse, Hypertonie (Bluthochdruck) und Diabetes Typ 2.
Viele Studien haben den Mechanismus hinter der Verknüpfung zwischen Schlafgesundheit und Immunität untersucht, aber Variationen zwischen den Studien machten es schwierig, die Effekte zu verstehen.
In einer neuen Forschungsarbeit untersuchten Michael Irwin, Richard Olmstead und Judith Carroll vom Cousins Center for Psychoneuroimmunology vorhandene Studien systematisch auf Verbindungen zwischen Schlaf und Entzündungsmarkern.
Die Meta-Analyse untersuchte 72 verschiedene Artikel mit mehr als 50.000 Teilnehmern aus populationsbasierten und klinischen Studien. Die Forscher schauten insbesondere auf die Marker CRP, IL-6 und Tumor-Nekrose-Faktor α (TNF-α) als Hinweise auf Inflammation.
Erhöhte Inflammationsmarker
Personen mit einer normalen Schlafdauer bekommen 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht. Die Analyse zeigte, dass Schlafunterbrechungen (schlechte Schlafqualität oder Schlaflosigkeit, Insomnie) und eine lange Schlafdauer (mehr als 8 Stunden) mit erhöhten Werten von CRP und IL-6 verbunden waren. Kürzere Schlafzeiten waren mit erhöhten Werten von CRP verknüpft. Es gab keinen Zusammenhang mit TNF-α.
Laut Irwin sollten Schlafunterbrechungen und Schlaflosigkeit als Verhaltensfaktoren für Entzündung betrachtet werden, die den nachteiligen Effekten einer sehr fetthaltigen Ernährung oder einem überwiegend sitzenden Verhalten (Bewegungsmangel) ähnlich ist. Behandlungen, die auf das Schlafverhalten abzielen, könnten eine Strategie sein, die Entzündung umzukehren und das Risiko für entzündliche Krankheiten zu reduzieren.
„Zusammen mit Ernährung und körperlicher Aktivität ist die Schlafgesundheit ein dritter Bestandteil für die Förderung der Gesundheit“, sagte Irwin.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of California, Los Angeles, Biological Psychiatry – DOI: 10.1016/j.biopsych.2015.05.014; Juli 2016
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