Schlechter Schlaf (Psyche, Psychologie)

Schlechter Schlaf (Psyche, Psychologie)

Schlafpsychologie – Schlafforschung

News und Forschungsartikel, die sich mit der Psychologie des schlechten Schlafes und den Auswirkungen auf die Psyche (bzw. umgekehrt) beschäftigen.

Schlechter Schlaf ⇔ schlechte Stimmung

Schlechter Schlaf in der Nacht und eine schlechte Stimmung am nächsten Tag
(und umgekehrt) bedingen sich gegenseitig

22.06.2016 Eine neue Studie der University of Cincinnati mit Jugendlichen legt nahe, dass ungenügender Schlaf zu verstärkten Stimmungsschwankungen (inkl. Traurigkeit, Wut), weniger Energie und mehr Schläfrigkeit führt.

schlechte Laune
Bild: Peggy und Marco Lachmann-Anke

Die auf der SLEEP 2016 – dem 30. Jahrestreffen der Associated Professional Sleep Societies – veröffentlichte Studie zeigte auch, dass nächtliche Schwankungen des Schlafs bei gesunden Jugendlichen zu einer ’schlechteren Laune‘ am nächsten Tag, und eine schlechtere Stimmung wiederum größtenteils einen ungewöhnlich schlechten Schlaf die nächste Nacht voraussagt.

Die Studie untersuchte 97 gesunde Jugendliche im Alter von 14-17 Jahren (64,9 % weiblich). Die Teilnehmer schliefen an 5 aufeinander folgenden Nächten im Schlaflabor, wobei die Schlafdauer beschnitten wurde (d. h. sie bekamen nur 6,5 Stunden Schlaf) und 5 Nächte durften sie länger schlafen (d.h. 10 Stunden im Bett bleiben). Das Experiment war eine randomisierte, ausgeglichene Cross-Over-Studie mit einer Washout-Phase von 2 Nächten zwischen den Bedingungen.

Die Ergebnisse demonstrierten, dass die Jugendlichen eine große Variabilität bei Niedergeschlagenheit, Wut und Schläfrigkeit zeigten, wenn der Schlaf eingeschränkt war – im Vergleich zum verlängerten Schlaf. Diese Wirkung wurde nicht durch Alter, Geschlecht oder Rasse beeinflusst.

„Diese Ergebnisse sind wichtig, weil die Veränderlichkeit in der Stimmung und emotionale Dysregulation soziales und schulisches Verhalten stören und zur Entwicklung einer schwerwiegenderen Psychopathologie beitragen können“, sagte Studienautor Prof. Dr. Dean Beebe. „Aber Schlaf kann verbessert werden, und gesunder Schlaf kann die Entwicklung und/oder Verschlimmerung von stärkeren psychischen Problemen verhindern.“

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Cincinnati, Sleep; Juni 2016

Unzureichender Schlaf: Schlechteres Gedächtnis, psychisches Wohlbefinden

06.09.2017 Unzureichender bzw. schlechter Schlaf in der Nacht führt zu einem schlechteren Gedächtnis und erhöht das Risiko für Depressionen, Angstzustände und Stress laut einer auf dem Meeting der European Society of Cognitive Psychology vorgestellten psychologischen Studie.

Teilnehmer, die weniger als fünf Stunden pro Nacht schliefen, hatten Probleme, tagsüber effektiv ihren Tätigkeiten nachzugehen – sie vergaßen, Aufgaben auszuführen, konnten sich nicht mehr erinnern, wo sie Sachen abgelegt hatten und vergaßen auch, Dinge zu tun, die sie sich vorgenommen hatten, wie z. B. einen Brief zu schreiben oder Medikamente einzunehmen.

kein schlaf findend

Die Studie der Forscher Dr. Anna Weighall und Dr. Ian Kellar von der Fakultät Psychologie der Universität Leeds untersuchten die Daten von mehr als 1.000 Erwachsenen im Alter von 18 bis 80 Jahren aus einer Umfrage zu den Schlafgewohnheiten in Großbritannien.

Weighall sagte, viele frühere Arbeiten in der Schlafforschung basieren auf Laboruntersuchungen – dies ist das erste Mal, dass Menschen in ihrem Alltag befragt wurden.

Dazu sollten die Teilnehmer Fragebögen über ihre Schlafmuster, ihre Gedächtnisleistung, ihr psychisches Wohlbefinden und ihre Lebensqualität ausfüllen.

Eine Analyse der Antworten fand eine statistisch signifikante Beziehung zwischen schlechtem Schlaf und einem schlechteren psychischen Wohlbefinden, sowie eine sehr ausgeprägte Beziehung zwischen Schlafmangel und einer Zunahme alltäglicher Gedächtnisprobleme.

Diese Beziehungen waren am stärksten bei denen, die gewöhnlich weniger als fünf Stunden pro Nacht schliefen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Leeds, European Society of Cognitive Psychology; Sept. 2017

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