Emotionsregulation (Persönlichkeit)

Regulation der Emotionen: Amygdalaaktivierung u. Persönlichkeitseigenschaften

04.10.2017 Eine Studie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der FU Berlin untersuchte die Verbindungen zwischen Persönlichkeitsmerkmalen, der Aktivität im Gehirn (insbesondere der Amygdala) und der Emotionsregulation.

Die im Fachblatt Emotion der American Psychological Association veröffentlichte Forschungsarbeit wollte herausfinden, was für eine erfolgreiche Kontrolle der eigenen Emotionen förderlich ist – also ob z.B. bestimmte Charakterzüge hilfreich sind.

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Bild: Amygdala

Mit Hilfe von MRT wurden die Gehirn von etwas mehr als 80 Probanden gescannt, während diese sich emotional aufwühlende Bilder (wie von KFZ-Unfällen, OPs, Gewalttätigkeiten usw.) anschauten.
Die Versuchsteilnehmer sollten dabei versuchen, ihre Gefühle zu kontrollieren. D.h., sie sollten sie entweder dämpfen oder steigern.

Um ihre Emotionen zu dämpfen, sollten die Probanden sich z.B. vorstellen, dass die Abbildungen nur ‚gestellt‘ wären. Um ihre Emotionen zu verstärken, sollten sie sich vorstellen, Angehörige der eigenen Familie wären an dem Szenario beteiligt.

Amygdala-Aktivierung und Offenheit

Der Gehirnscanner zeichnete währenddessen die Gehirnaktivität auf. Anschließend gaben die Probanden Auskunft über ihren derzeitigen emotionalen Zustand und wurden mit normierten Persönlichkeitsfragebögen erfasst.

Nach Analyse der Daten konnten die Neurowissenschafter zeigen, dass die erfolgreiche Emotionsdämpfung mit der Aktivierung einer bestimmten Hirnregion – der Amygdala (spielt eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung und Wiedererkennung von Situationen) – und der Persönlichkeitseigenschaft Offenheit für Erfahrungen (Aufgeschlossenheit) zusammenhängt.

Neurotizismus und Gewissenhaftigkeit

Die erfolgreiche Emotionsverstärkung dagegen war mit den Persönlichkeitsmerkmalen Neurotizismus (emotionale Labilität und Verletzlichkeit) und Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus) verbunden.

Die Forscher Carmen Morawetz, Rainer W. Alexandrowicz und Hauke R. Heekeren schreiben, dass die Fähigkeit, die Emotionen zu regulieren, sich am besten durch eine Kombination aus Gehirnaktivität und Persönlichkeit sowie Charakterzügen vorhersagen lässt.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Alpen-Adria-Universität Klagenfurt; Emotion – doi.org/10.1037/emo0000215; Sept. 2017

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