Die Natur und das Gehirn
Grüne Stadtviertel könnten vorteilhaft für die Entwicklung des Gehirns sein
06.09.2018 Kinder, die in städtischen, aber natürlicheren bzw. grüneren Stadtvierteln leben, zeigten laut im Fachblatt British Journal of Educational Psychology veröffentlichten Befunden ein besseres räumliches Arbeitsgedächtnis.
Das räumliche Arbeitsgedächtnis
Das räumliche Arbeitsgedächtnis ist für die Erfassung von Informationen über die Umgebung und die räumliche Orientierung verantwortlich und steht in engem Zusammenhang mit der Aufmerksamkeitskontrolle.
Bild: Gerd Altmann
In der Studie mit 4.758 11-Jährigen, die in städtischen Gebieten in England lebten, konnte eine geringere Anzahl von Grünflächen in der Nachbarschaft mit einem schlechteren räumlichen Arbeitsgedächtnis in Verbindung gebracht werden, wobei diese Beziehung sowohl in benachteiligten als auch in nicht benachteiligten Stadtteilen beobachtet werden konnte.
Der Zusammenhang blieb auch nach Kontrolle auf mögliche Störvariablen – wie Geschlecht, Hautfarbe, Einkommen der Eltern, Ausübung von Sport erhalten.
Positive Rolle von Natur
Die Ergebnisse deuten auf eine positive Rolle der Natur bzw. von natürlichen Umgebungen bei der kognitiven Funktion hin, schreiben die Wissenschaftler.
Das räumliche Arbeitsgedächtnis ist eine wichtige Fähigkeit des Gehirns, die stark mit den schulischen Leistungen bei Kindern verknüpft ist, insbesondere mit den mathematischen Leistungen, sagte Dr. Eirini Flouri vom Fachbereich Psychologie des University College London.
Wenn der Zusammenhang, den die Forscher zwischen dem Grünflächen in der Nachbarschaft und dem räumlichen Arbeitsgedächtnis der Kinder hergestellt haben, kausal ist, dann können die Ergebnisse zu Entscheidungen führen, die sowohl Bildung als auch Stadtplanung betreffen, schließen die Psychologen.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: British Journal of Educational Psychology – doi.org/10.1111/bjep.12243
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