Yoga und das Arbeitsgedächtnis
Gehirnforschung – Gedächtnisforschung
Hatha Yoga verbessert Arbeitsgedächtnis
31.08.2014 Bei älteren Erwachsenen, die dreimal wöchentlich (acht Wochen lang) Hatha Yoga praktizierten, zeigte sich eine starke Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses.
Die in The Journals of Gerontology Series: Biological Sciences and Medical Sciences veröffentlichte Studie der University of Illinois untersuchte die Auswirkungen dieser Form von Yoga auf die kognitiven Prozesse.
Hatha Yoga
„Hatha Yoga erfordert gezielte Anstrengungen, wenn man die verschiedenen Positionen einnimmt, den Körper kontrolliert und gleichmäßig atmet“, sagte Studienautorin Neha Gothe. Bei dieser Form soll eine Balance zwischen Körper und Psyche vor allem durch körperliche und Atemübungen, sowie durch Meditation erreicht werden.
„Es ist möglich, dass dieser Fokus auf den eigenen Körper, Geist und Atem während der Yogaübungen sich generalisieren und zu einer verbesserten Fähigkeit beitragen kann, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten.“
Bild: Flora-Victoria (Wiki)
Für die Studie beobachteten die Forscher 108 Erwachsene im Alter zwischen 55 und 79, von denen 61 Hatha Yoga Kurse besuchten. Der Rest der Teilnehmer machte gleich lang und oft Stretching- und Muskelaufbau-Übungen (aber kein Yoga). Am Ende der acht Wochen schnitt die Yoga-übende Gruppe bei kognitiven Tests besser ab als zu Beginn des Kursus.
Andererseits zeigte die Gruppe, die Stretching- und Muskelaufbau-Übungen machte, keine bedeutende Veränderung bei der kognitiven Leistung. Dies galt auch nachdem die Forscher Alter, Geschlecht, sozialen Status und andere ähnliche Faktoren berücksichtigten.
Arbeitsspeicherkapazität
Die Yogateilnehmer zeigten bedeutende Verbesserungen bei der Arbeitsspeicherkapazität. „Sie waren auch in der Lage, die anstehenden Aufgaben schnell und genau auszuführen, ohne sich ablenken zu lassen“, sagte Koautor McAuley. „Diese mentalen Funktionen sind für unser alltägliches Leben relevant, da wir oft in unseren täglichen Aktivitäten mehrere Arbeitsgänge gleichzeitig planen und erledigen müssen.“
Frühere Studien haben gezeigt, dass Yoga unmittelbare positive psychologische Auswirkungen durch die Linderung von Depression, Angst und Stress bietet. „Diese Studien legen nahe, dass Yoga eine unmittelbare beruhigende Wirkung auf das sympathische Nervensystem und auf die Körperreaktionen auf Stress hat“, sagte Gothe.
„Da wir wissen, dass Stress und Angst die kognitive Leistung beeinflussen, könnte die achtwöchtige Yoga-Intervention die Leistung der Teilnehmer durch die Reduzierung ihres Stresses verbessert haben.“
„Die Studienergebnisse sind vorläufig und beinhalten einen kurzfristigen Eingriff“, sagten die Forscher. Weitere Forschungsstudien werden benötigt, um die Befunde zu bestätigen und die zugrunde liegenden Mechanismen im Gehirn aufzudecken.
Quelle: University of Illinois / The Journals of Gerontology Series: Biological Sciences and Medical Sciences, August 2014
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