Obst, Früchte: Psyche, Gehirn, Intelligenz
Gesundheitspsychologie
News und Forschungsartikel, die sich mit den Auswirkungen von Obst auf das Gehirn, die Psyche und die Intelligenz beschäftigen.
Obst in der Schwangerschaft verbunden mit höherem IQ-Wert beim Kind
26.05.2016 Bekanntermaßen ist das Essen von Obst gesund. Doch nun zeigt eine im Fachblatt EbioMedicine veröffentlichte Studie der Universität Alberta, dass von der Mutter in der Schwangerschaft gegessenes Obst und/oder der getrunkene Fruchtsaft die kognitive Entwicklung bzw. Intelligenz (IQ) des Kindes erhöhen kann.
Studienautor Prof. Piush Mandhane und Kollegen analysierten die Daten von kanadischen Kindern und ihren Familien aus der Canadian Healthy Infant Longitudinal Development (CHILD) Studie.
Bild: Simon Steinberger
Starker Einfluss auf kognitive Entwicklung
Sie wollten herausfinden, welche Faktoren die kognitive Entwicklung beeinflussen, erklärte Mandhane.
Sie fanden, dass der Obstkonsum während der Schwangerschaft, eine der stärksten Prädiktoren (Vorhersagevariablen) für die kognitive Entwicklung war. Je mehr Obst die Mutter in der Schwangerschaft aß, desto besser verlief die kognitive Entwicklung ihres Kindes.
Die Studie untersuchte die Daten von 688 Kindern (die über ein Jahr in ihrer Entwicklung verfolgt werden konnten) und kontrollierte sie auf Faktoren, die normalerweise Lernen und Entwicklung des Kindes beeinflussen, wie Familieneinkommen, väterliche und mütterliche Bildung und das gestationale Alter des Kindes.
IQ-Werte
Unter der Verwendung einer traditionellen IQ-Skala zeigten die Befunde einen durchschnittlich höheren IQ-Wert (um sechs oder sieben Punkte) beim Baby im Alter von einem Jahr, wenn die schwangere Mütter sechs oder sieben Portionen Obst oder Fruchtsaft durchschnittlich pro Tag zu sich nahm.
Es ist ein ganz wesentlicher Unterschied – es ist die Hälfte einer Standardabweichung, erklärte Mandhane (der durchschnittliche IQ beträgt 100; die Standardabweichung beträgt 15; d.h. zwei Drittel der Population hat einen IQ zwischen 85 und 115).
Wir wissen, dass, je länger ein Kind in der Gebärmutter verweilt, desto weiter kann es sich entwickeln – und eine Portion Obst pro Tag in der Ernährung einer Mutter mehr zeigt den gleichen Vorteil für ihr Baby wie eine Geburt, die eine Woche später erfolgt, sagten die Forscher.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Alberta, EbioMedicine – DOI: 10.1016/j.ebiom.2016.04.025; Mai 2016
Früchte, Obst und Gemüse verbessern psychisches Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit
11.07.2016 Eine in der Zeitschrift American Journal of Public Health publizierte Studie der Universität Warwick zeigt, dass das Essen von mehr Früchten, Obst und Gemüse spätere Lebensfreude und psychologisches Wohlbefinden deutlich vergrößern können.
Psychologische Auswirkungen
Die Zusammenarbeit mit der University of Queensland ist einer der ersten wissenschaftlichen Versuche, die psychologischen Auswirkungen des Essens von Obst und Gemüse zu untersuchen.
Dazu analysierte die Studie die Ernährungstagebücher von 12.385 australischen Erwachsenen, erfasste alle 2 Jahre von 2007 – 2013 deren Einkommen, Lebensumstände, Lebenszufriedenheit und psychisches Wohlbefinden.
Die Autoren fanden – selbst nach Berücksichtigung möglicher Störfaktoren wie Lebensumstände und Einkommen – große positive psychologische Vorteile durch eine verbesserte Ernährung (mehr Obst, Gemüse) innerhalb von zwei Jahren.
Psychisches Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit
Die Forscher errechneten, dass für jede extra eingenommene Portion Gemüse bzw. Obst – bis zu 8 Portionen – sich das psychische Wohlbefinden erhöhte.
Die Veränderung bei Lebenszufriedenheit und psychischem Wohlbefinden (von 0 Portionen auf 8 Portionen) entsprach dabei in etwa dem psychologischen Vorteil, den man erreichte, wenn man von Arbeitslosigkeit zur Beschäftigung wechselte, sagte Studienautor Prof. Andrew Oswald.
Die Forscher spekulieren, dass es an den Antioxidantien liegen könnte. Eine aktelle Forschungsarbeit zieht eine Verbindung zwischen Optimismus und den Carotinoiden im Blut.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Warwick, American Journal of Public Health – DOI: AJPH.2016.303260; Juli 2016
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