Vögel und Menschen (Psyche, Psychologie)

Das Beobachten von Vögeln in der Wohngegend ist gut für die psychische Gesundheit

25.02.2017 Menschen, die in Gegenden mit mehr Vögeln, Büschen und Bäumen leben, leiden mit geringerer Wahrscheinlichkeit unter Depression, Ängstlichkeit und Stress laut einer aktuellen Studie der Universitäten Exeter und Queensland und der britischen Stiftung für Ornithologie.

Die Befunde zeigen psychologische Vorteile für die Gesundheit der Menschen, die mehr Vögel, Büsche und Bäume in ihrer unmittelbaren Wohngegend sehen, gleich, ob sie auf dem Land oder in grüneren städtischen Umgebungen wohnen.

Die in Bioscience veröffentlichte Studie untersuchte die mentale Gesundheit von mehr als 270 Menschen unterschiedlichen Alters, Einkommen und Ethnizität, und fand auch, dass diejenigen, die weniger Zeit außerhalb der eigenen Räume – im Freien – in der Woche vor der Befragung verbracht hatten, mit größerer Wahrscheinlichkeit über Ängstlichkeit, Sorgen oder Depressivität berichteten.

Anzahl der Vögel am Nachmittag

blaumeise
Bild: ray jennings

Nach der Erfassung der Zahl der Vögel am Morgen und Nachmittag in Milton Keynes, Bedford und Luton stellte die Studie fest, dass Depression, Angst und Stress mit der Zahl der Vögel verbunden war, die die Menschen am Nachmittag sehen konnten.

Die Wissenschaftler zählten die Vögel am Nachmittag – deren Zahl zu dieser Zeit geringer zu sein schien, als die Zahl der Vögel am Morgen – weil sie eher in Übereinstimmung mit der Zahl der Vögel zu bringen sind, die die Menschen wahrscheinlich in ihrer Nachbarschaft täglich sehen.

In der Studie wurden häufige Vogelarten einschließlich Amseln, Rotkehlchen, Blaumeisen und Krähen beobachtet. Aber die Studie fand keine Beziehung zwischen den Vogelarten und der psychischen Gesundheit, eher der Vogelzahl, die vor dem Fenster, im Garten oder in der Nachbarschaft beobachtet werden konnten.

Frühere Studien hatten herausgefunden, dass die Fähigkeit der meisten Menschen, verschiedene Arten zu identifizieren recht niedrig ist (z.B. Dallimer u. a. 2012), was nahelegt, dass die generelle Interaktion mit Vögeln im Allgemeinen und nicht die mit spezifischen Vögeln wichtig für das psychische Wohlergehen der meisten Menschen ist.

Mindestmaß an Büschen und Bäumen wichtig

Darüber hinaus zeigt ein Dosis-Response-Modell Schwellen, bei der das Auftreten von psychischen Problemen deutlich niedriger bei einem bestimmten Mindestmaß an Vegetation ist:

  • Depression bei mehr als 20% Vegetation,
  • Ängstlichkeit bei mehr als 30% Büschen, Wiesen und Bäumen,
  • Stress bei mehr als 20% grüner Naturfläche.

Die Ergebnisse zeigen also quantifizierbare Verbindungen einer gesunden psychischen Verfassung mit den Merkmalen der nahe gelegenen Natur, die Menschen tatsächlich erleben, schreiben die Forscher.

Die positive Verbindung zwischen Vögeln, Büschen und Bäumen und einer besseren psychischen Gesundheit blieb auch nach Berücksichtigung möglicher Störfaktoren wie arme Wohngegend, Haushaltseinkommen, Alter und einer Reihe von sozioökonomischen Faktoren erhalten.

Jüngere Forschungsbefunde der Studienautoren Dr. Daniel Cox und Prof. Kevin Gaston zeigten, dass die Beobachtung von Vögeln für Entspannung und Verbundenheit mit der Natur sorgen kann (Steuermann und Gaston 2016).

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Exeter, Bioscience – http://dx.doi.org/10.1093/biosci/biw173; Feb. 2017

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