Forensische Psychologie

Forensische Psychologie

Forschung und News zur forensischen Psychologie – also der bei, vor Gerichtsverfahren angewendeten Psychologie (s.a. Gerichtspsychologie). Die forensische Psychologie ist zusammen mit der Kriminalpsychologie ein Teilgebiet der Rechtspsychologie mit Theorien, Methoden und Erkenntnissen in Bezug auf das Rechtswesen.

Voreingenommene, ungerechte forensische Psychologen und Psychiater

Forensische Psychologen und Psychiater sind ethisch gebunden gerecht zu sein und sich nur die Belege vor sich anzusehen, wenn sie Auswertungen durchführen oder Sachverständigengutachten bei Gericht abliefern.

Forensiker von Gehaltszettel beeinflusst

Aber eine neue Forschungsstudie der Universität von Virginia, medizinische Fakultät und der Sam Houston State University, USA, sagt, dass bei nicht wenigen Gerichts-‚Experten‘ der Gehaltszettel die Auswertungen beeinflusst.

In einem ‚real-world‘ Versuch tendierten forensische Experten, die glaubten, dass sie für den Ankläger arbeiteten, zu der Annahme, dass sexuell gewalttätige Täter ein größeres Risiko für Wiederholungstaten darstellen, während die Experten, die für die Verteidigung arbeiteten dies weniger glaubten.

Forensische Psychiater und Psychologen

Göttin der Gerechtigkeit
Bild: Göttin der Gerechtigkeit

Die Forscher rekrutierten erfahrene forensische Psychiater und Psychologen aus mehreren Staaten in Rahmen einer kostenlosen Weiterbildung zu psychologischen Tests, die verwendet werden, um sexuell gewalttätige Täter zu beurteilen. 118 Forensiker waren gekommen und erhielten zwei Tage eine reale Ausbildung zu diesen Tests. Im ‚Tausch‘ stimmten sie zu, eine bezahlte Beratung (ein Gutachten) für eine staatliche Agentur zu erstellen, die eine große Anzahl von Gewalttäterfällen überprüfte.

Als die Teilnehmer Wochen später ihre Gutachten erstellen sollten, bekam jeder der Experten dieselben vier Fälle zur Überprüfung. Als die Teilnehmer die Fälle abholten trafen sie einen wirklichen Rechtsanwalt, der der einen Hälfte der forensischen Experten erzählte, dass sie für die Verteidigung arbeiteten, während die andere Hälfte erzählt bekam, dass sie für die Anklage arbeiteten.

Gutachten zeigten Voreingenommenheit

Tatsächlich zeigten die forensischen Psychiater und Psychologen Voreingenommenheit und ein ethisch ungerechtes Verhaltensmuster, indem sie sich tendentiell auf die eine oder andere Seite schlugen, je nachdem, für wen sie arbeiteten.

„Die Befunde waren ziemlich beunruhigend“, sagte U.V. Forscher Daniel Murrie. „Wir vermuteten, dass wir soetwas wie eine ‚Loyalitätswirkung‘ finden werden – eine gewisse Differenz zwischen den Seiten – aber diese ‚Differenz‘ war größer als wir erwarteten.“

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität von Virginia; April 2013

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