Dampfen: Psychologische Einflussfaktoren für Einstieg

Faktoren der Persönlichkeit und der psychischen Gesundheit stehen im Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten

Dampfen: Psychologische Einflussfaktoren für Einstieg

08.03.2024 Forscher der University of Otago haben drei psychologische Faktoren entdeckt, die vorhersagen, ob ein Nichtraucher mit dem Dampfen (Vapen; Konsum von E-Zigaretten) beginnen wird.

Die in der Fachzeitschrift Drug and Alcohol Review veröffentlichte Studie untersuchte, wie psychologische Merkmale im Zusammenhang mit der Persönlichkeit und der psychischen Gesundheit die Wahrscheinlichkeit des Einstiegs ins Dampfen bei erwachsenen Nichtrauchern im Laufe der Zeit vorhersagen.

Die Forscher unter der Leitung von Prof. Tamlin Conner von der Fakultät Psychologie und Andre Mason von der Fakultät für psychologische Medizin analysierten Längsschnittdaten von mehr als 36.000 neuseeländischen Erwachsenen aus der New Zealand Attitudes and Values Study (NZAVS).

Psychische Probleme, Selbstkontrolle und Extraversion

Sie fanden heraus, dass Personen mit größeren psychischen Problemen, geringerer Selbstkontrolle und stärkeren sozialen Tendenzen (höherer „Extraversion„) als erwachsene Nichtraucher mit größerer Wahrscheinlichkeit mit dem Dampfen beginnen, verglichen mit Personen mit besserer psychischer Gesundheit, höherer Selbstkontrolle und niedrigeren sozialen Tendenzen.

Laut Conner zeigen die Ergebnisse, dass „psychologische Faktoren bei der Gestaltung des Gesundheitsverhaltens, einschließlich des Dampfens, eine Rolle spielen“, was Auswirkungen auf Interventionen haben könnte.

„Interventionen zur Verhinderung des Einstiegs in das Dampfen unter nichtrauchenden Erwachsenen könnten wirksamer sein, wenn sie auf die psychische Gesundheit, die Selbstkontrolle oder soziale Faktoren abzielen“, sagt sie. „Zum Beispiel könnte man Maßnahmen auf Risikopersonen zuschneiden und ihnen zusätzliche Unterstützung bieten, um den Einstieg ins Rauchen zu verhindern.“

„Ebenso könnten Maßnahmen und Finanzmittel zur Verbesserung der psychischen Gesundheit dazu beitragen, das Dampfen zu reduzieren.“

Laut Conner sind die Gründe, warum Menschen mit dem Dampfen beginnen, komplex und sehr unterschiedlich.

Menschen, die unter psychischen Problemen leiden, greifen möglicherweise zu Substanzen, um ihre Schmerzen zu lindern. Menschen mit geringer Selbstkontrolle fällt es schwerer, der Versuchung zu widerstehen, und extravertierte Menschen sind eher in einem sozialen Umfeld anzutreffen, in dem das Dampfen häufiger vorkommt, oder nutzen es, um soziale Kontakte zu knüpfen.

Psychologische Faktoren stärker als viele soziodemografische Faktoren

Überraschenderweise sagten diese psychologischen Faktoren den Einstieg ins Dampfen stärker voraus als viele soziodemografische Faktoren.

Bei Personen, die ursprünglich weder rauchten noch dampften, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie mit dem Dampfen begannen, um über 40 % höher, wenn sie größere psychische Probleme hatten – verglichen mit einem Anstieg um 7 % aufgrund wirtschaftlicher Benachteiligung.

Geringere Selbstkontrolle und höhere Extraversion waren mit einem Anstieg von 21 bzw. 9 Prozent verbunden.

„Dies war unerwartet, da soziodemografische Merkmale in der Regel sehr starke Triebkräfte für den Drogenkonsum sind.“

© Psylex.de – Quellenangabe: Drug and Alcohol Review – https://doi.org/10.1111/dar.13822

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